Die neuen Bewegungen der NATO sind besorgniserregend. Das Bündnis schätzt, dass Russland derzeit rund 30.000 Stellen verlagert. Soldaten nach Weißrussland. Begleitet werden die Kampfeinheiten von Jets, Iskander-Raketen mit Atomsprengköpfen, S-400-Luftverteidigungssystemen und GRU-Spezialeinheiten des Militärgeheimdienstes, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag (3.2.2022).
Die größte Aktion seit dem Kalten Krieg
Es ist Russlands größter Einsatz eigener Truppen in einem Nachbarland seit Jahrzehnten. Nach Nato-Angaben soll es in Verbindung mit den jährlichen Nuklearübungen der russischen Streitkräfte stattfinden.
– In den letzten Tagen haben wir einen bedeutenden Einsatz russischer Streitkräfte in Belarus erlebt. Dies sei die größte russische Aktion im Land seit dem Kalten Krieg, sagte Stoltenberg. Er rief Russland zur „Deeskalation“ auf und wiederholte die Warnungen des Westens, dass „jede weitere russische Aggression schwerwiegende Folgen und einen hohen Preis haben wird“.
Nach Angaben der Behörden in Moskau werden die Truppen zu gemeinsamen Manövern mit belarussischen Streitkräften verlegt, und es werden nicht mehr als 13.000 russische Soldaten sein.
Moskaus Forderungen
Angesichts von über 100.000 zusätzlichen Soldaten an der russisch-ukrainischen Grenze befürchtet man im Westen, dass der Kreml erwägt, in ein Nachbarland einzumarschieren. Es wird aber auch für möglich gehalten, dass Ängste nur geschürt werden, um die Nato-Staaten auf Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu Zugeständnissen zu bewegen.
Moskau will die Nato davon überzeugen, eine weitere Osterweiterung und insbesondere die Aufnahme der Ukraine auszuschließen. Zudem fordert Russland den Abzug der Nato-Truppen aus Osteuropa.
Stärkung der NATO-Streitkräfte
Am Mittwoch kündigten die USA an, ihre Truppen nach Osteuropa zu entsenden. 2.000 Soldaten vom Stützpunkt Fort Bragg in North Carolina werden vor allem nach Polen entsandt, 300 davon aber auch nach Deutschland reisen.
„Die aktuelle Situation erfordert, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungshaltung an der Ostflanke der Nato verstärken“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch. Präsident Joe Biden deutete an, dass die USA auf „die wachsende Bedrohung der europäischen Sicherheit und Stabilität“ reagieren würden.
(DPA, RTR/sier)
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