Deutschland verlängert Grenzkontrollen um zwei Monate | Nachricht

Deutschland werde die Grenzkontrollen zu Tschechien, Polen und der Schweiz um mindestens weitere zwei Monate verlängern, sagte sie Blatt Rheinische Post Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie ist überzeugt, dass sie funktionieren. Bisher sind stationäre Kontrollen bis zum 15. Dezember genehmigt, Berlin hat jedoch vorab angekündigt, sie verlängern zu können.

„Ich werde die vorübergehenden Kontrollen an unseren Grenzen zu Polen, der Tschechischen Republik und der Schweiz um mindestens zwei Monate nach dem 15. Dezember verlängern“, zitierte die deutsche Tageszeitung Faeser. „Unsere Maßnahmen wirken. Unser Kampf gegen den rücksichtslosen Handel von Menschenhändlern, die brutal Menschenleben bedrohen, ist erfolgreich“, sagt der Minister.

Ihren Angaben zufolge habe die Bundespolizei seit der Einführung der Kontrollen am 16. Oktober an den Grenzen der drei Länder rund 120 Schmuggler festgenommen und gleichzeitig 9.200 unerlaubte Grenzübertritte festgestellt. „Unser Maßnahmenpaket in Form stationärer und mobiler Kontrollen ist wichtig, um die illegale Migration nach Deutschland zu reduzieren und unsere Kommunen zu entlasten“, sagte Faeser.

Berlin begründete die Einführung von Kontrollen mit dem Versuch, die illegale Migration einzudämmen. Seit 2015 gibt es an der Grenze zu Österreich stationäre Kontrollen.

Der Minister betonte zudem, dass Deutschland weiterhin alles dafür tun werde, dass die Kontrollen möglichst geringe Auswirkungen auf Handel, Tourismus und Menschen haben, die beruflich über die Grenze reisen. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass ein strikter Schutz der Außengrenzen der Europäischen Union notwendig sei, um illegale Migration einzudämmen.

Die Polizeigewerkschaft GdP, die größte Polizeigewerkschaft Deutschlands, ist zu den Kontrollen anderer Meinung. Der Leiter der Bundes- und Zollpolizeiabteilung der GdP, Andreas Rosskopf, sagte der Rheinischen Post, dass die Zahl der Asylbewerber mit polizeilichen Mitteln weder gesenkt noch Asylanträge auf diese Weise verhindert werden könnten, sondern dass nach einer Lösung gesucht werden müsse dem Niveau der Europäischen Union. Ihm zufolge müsse die Frage beantwortet werden, ob Tausende Polizisten an der deutschen Grenze bleiben oder zur Verbesserung der Sicherheit in Städten eingesetzt werden sollen.

Aktuelle Polizeistatistiken zeigen einen deutlichen Rückgang der illegalen Migration, an der Landgrenze registrierte die Bundespolizei vom 1. bis 23. November 4.353 solcher Fälle Oktober Die Polizei registriert 20.059 Fälle von Einreisen nach Deutschland ohne Papiere. Laut Rosskopf ist dieser Rückgang möglicherweise nicht auf die Kontrollen zurückzuführen, sondern könnte auf andere vorübergehende Effekte zurückzuführen sein. „Nach unseren Erkenntnissen lieferten sich rivalisierende Schleusergruppen erbitterte Auseinandersetzungen untereinander, in deren Folge viele Migranten nicht überstellt wurden“, sagte er.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gab am Donnerstag bekannt, dass bis Ende November dieses Jahres über 304.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt haben, das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Deutschland verzeichnete im November einen deutlichen Rückgang der illegalen Migration

Die Zahl der illegalen Einreisen nach Deutschland ging im November im Vergleich zum Oktober deutlich zurück, die Bundespolizei registrierte vom 1. bis 23. November 4.353 Fälle illegaler Einwanderung. Das teilte die postkommunistische Linke-Abgeordnete Clara Büngerová auf Anfrage der Bundesregierung mit. Im Oktober hat die Polizei 20.059 solcher Fälle aufgedeckt. Mitte Oktober führte Deutschland Grenzkontrollen zu Tschechien, Polen und der Schweiz ein, Politiker bezeichnen diese Maßnahme als Erfolg.

Der Saldo, den Büngerová von der Regierung erhalten hat, läuft noch, die endgültigen Zahlen für November werden von der Bundespolizei in der zweiten Dezemberhälfte veröffentlicht. Aus Polizeistatistiken geht hervor, dass die Polizei im vergangenen November 2.538 illegale Einreisen nach Deutschland abfing und im November ein Jahr zuvor 7.543 Fälle.

Die Regierung teilte dem Abgeordneten außerdem mit, dass sie einen Rückgang der Fälle illegaler Migration nicht nur an den neu bewachten Grenzabschnitten zu Tschechien, Polen und der Schweiz festgestellt habe, sondern auch an der Grenze zu Österreich, wo Deutschland bereits wieder Kontrollen durchgeführt habe im Jahr 2015.

GdP-Polizeigewerkschaften haben Zweifel geäußert, dass der Rückgang der illegalen Migration mit der Entscheidung von Innenministerin Nancy Faeser zusammenhängt, die Grenzpatrouillen wieder aufzunehmen. Allerdings weisen Beobachter auf den Dominoeffekt hin, den der Schritt Berlins ausgelöst hat. Auch Tschechien, Polen, Österreich und die Slowakei begannen, ihre Grenzen zu ihren Nachbarn stärker zu schützen.

Ohne die Bedürftigen Unterlagen In diesem Jahr reisten bis Ende Oktober 112.000 Menschen nach Deutschland, das waren 20.000 mehr als im gesamten Vorjahr. Insgesamt beantragten bis Ende Oktober über 267.000 Menschen im Land Asyl. Die Zahl der Asylanträge wird bis Ende des Jahres voraussichtlich 300.000 erreichen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) registriert die meisten Anträge von Staatsangehörigen aus Syrien (83.000), der Türkei (45.000) und Afghanistan (44.000).

Katrin Taube

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