Der Spiegel: Die Deutschen ermitteln gegen Bosch wegen möglicher Verstöße gegen das Exportverbot

Aktualisierung: 18.03.2022 13:21
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Berlin – Das Bundeswirtschaftsministerium ermittelt gegen Bosch wegen möglicher Verstöße gegen das Exportverbot. Die exportierten Waren könnten sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden, schrieb heute die Wochenzeitung Der Spiegel. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte zuvor, dass die Ukraine angesichts der russischen Invasion Bosch-Komponenten in russischen bewaffneten Fahrzeugen gefunden habe.

„Vor ein paar Tagen hat unsere Armee russische Infanteriefahrzeuge beschlagnahmt – und wir haben uns eines dieser Fahrzeuge angesehen und festgestellt, dass eine der Hauptkomponenten, die das Fahrzeug antreiben, tatsächlich von Bosch geliefert wurde“, sagte Kuleba der deutschen Moderatorin Anne Will in ihrer Sonntagsausgabe Sendung im ARD-Kanal. „Es ist nicht richtig, dass Deutschland in den letzten Jahren eine umfassende Verteidigungskooperation mit Russland hatte“, fügte der Minister hinzu.

Der Fall steht im Zusammenhang mit Sanktionen der Europäischen Union, die den Export von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck seit der Annexion der Krim durch die Krim im Jahr 2014 eingeschränkt haben. Bosch sagte, das ukrainische Ministerium habe ihn wegen der Angelegenheit kontaktiert und bestätigt, dass es sich tatsächlich um sein Produkt handele. Er behauptet jedoch, dass es nicht direkt vom Hersteller der genannten Fahrzeuge geliefert wurde.

„Bosch nimmt keine neuen Bestellungen aus Russland und von russischen Automobilherstellern im Sinne von Ersatzteilbestellungen für Händler und Werkstätten mehr an. Wir haben auch die Auslieferung bestehender Bestellungen in Russland eingestellt“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Hinweise zu Sanktionsverstößen werde die Bundesregierung direkt an die zuständigen Ermittlungsbehörden und die Staatsanwaltschaft weiterleiten, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Quellen aus der deutschen Regierung behaupten, dass dies bereits geschehen ist.

Der Export von Dual-Use-Gütern sei seit langem umstritten, weil er für Unternehmen und deutsche Behörden sehr schwer zu kontrollieren sei, so der Spiegel. Die Zusammenarbeit mit den Ländern, in die die Waren exportiert wurden, sei unerlässlich, was beim russischen Zoll äußerst unwahrscheinlich sei, fügt das Papier hinzu.

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Aldrich Sachs

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