Presseinformationen: Der Landesvorstand des Jugendverbandes der Deutschen Minderheit in der Republik Polen hat mit großer Besorgnis die Information über die Kürzung des Bildungsanteils des allgemeinen Zuschusses für den Unterricht in Minderheiten- und Regionalsprachen aufgenommen. Als Zeichen des Protests initiierte die Jugend der deutschen Minderheit in Polen die Online-Kampagne #niemaMowy #sprachlos.
Am 17. Dezember 2021 verabschiedete der Sejm der Republik Polen mit den Stimmen von 225 Mitgliedern der Vereinigten Rechten, 3 Abgeordneten von Kukiz’15 und 2 fraktionslosen Abgeordneten das Haushaltsgesetz, das eine Änderung enthält, die um fast PLN . reduziert wird 40 Millionen Euro der Mittel im Bildungsteil des allgemeinen Zuschusses, die für den Unterricht der Sprachen der nationalen und ethnischen Minderheiten sowie der Regionalsprache bestimmt sind. Politiker von United Right argumentieren mit ihrer Entscheidung gegen die angebliche „Handeln für Symmetrie bei der Behandlung von Deutschen in Polen und Polen in Deutschland„. Allerdings ist zu bedenken, dass allein im Jahr 2020 nach Angaben der Deutschen Botschaft in Warschau 14.246 Schüler an deutschen Sekundarschulen Polnisch lernten. Deutschland stellte hierfür 202,3 Millionen Euro zur Verfügung, das entspricht dem Gegenwert von 937 Mio. PLN Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2020 über 236,7 Mio. PLN für das Erlernen aller Sprachen der nationalen und ethnischen Minderheiten sowie der Regionalsprache in Polen bereitgestellt.
Durch die beschlossene Novelle des Haushaltsgesetzes werden nicht nur die deutsche Minderheit oder ihre Führer leiden, sondern alle in Polen lebenden nationalen und ethnischen Minderheiten und die Gemeinde, die die Regionalsprache verwendet. Kinder und Jugendliche, die die Minderheitensprache in Schulen lernen, werden unter den politischen Entscheidungen der Behörden am meisten leiden. Durch Sprachlernen, Minderheitengeschichte und Kulturunterricht erwerben junge Menschen nicht nur kommunikative, sondern auch kulturelle Kompetenzen, dank derer sie sich der Vielfalt und Multikulturalität ihres Wohnortes öffnen. Durch die drastische Kürzung der Subventionen für das Erlernen einer Minderheitensprache nehmen sie auch die Möglichkeit der eigenen Identitätspflege, die gesetzlich garantierte Freiheit des Erlernens der „Sprache des Herzens“ und eine umfassende Entwicklung. Eine der vielen gravierenden Folgen der Entscheidung des Sejm der Republik Polen kann auch die Schließung kleiner Schulen sein, die oft nur dank dieser Förderung weiter funktionieren konnten.
Mit der Kampagne #niemaMowy #sprachlos will die Union der Jugend der deutschen Minderheit in der Republik Polen ihren Einspruch zum Ausdruck bringen und junge Menschen und alle, die mit der Entscheidung der polnischen Behörden nicht einverstanden sind, ermutigen, sich an einem Online-Protest zu beteiligen besteht darin, ihr Schwarz-Weiß-Foto mit dem Mund in sozialen Medien zu teilen, die mit Ihrer Hand bedeckt sind. Gleichzeitig bittet ZMMN w RP um Unterzeichnung einer Petition mit dem Titel „Eltern gegen die Entscheidung des polnischen Parlaments, die Bildungsausgaben im Bereich der Sprachen nationaler und ethnischer Minderheiten und der Regionalsprache im Haushalt 2022 zu reduzieren“ (erhältlich unter dem Link: https://www.petycjeonline.com/rodzice_przeciwko_decyzji_parlamentu…).
An der Aktion #niemaMowy #sprachlos schlossen sich unter anderem Bundestagsabgeordneter Dietmar Nietan (SPD), Stellvertretende Marschallin der Woiwodschaft Oppeln Zuzanna Donath-Kasiura, Vorsitzender des Sozial- und Kulturvereins der Deutschen in Oppeln-Schlesien Rafał Bartek, TSKN press Sprecherin Joanna Hassa, Dr. hab. prof. SWPS Tomasz Grzyb. Der Vorsitzende des ZMMN in Polen wendet sich im Namen der Jugend der deutschen Minderheit in Polen an den Minister für Nationale Bildung und Wissenschaft, den gesamten Ministerrat der Republik Polen, den Senat und den Sejm der Republik Polen und alle politischen Entscheidungsträger, die Auswirkungen der Kürzung der Mittel für den Unterricht von Minderheitensprachen und einer Regionalsprache zu überprüfen und die von Minderheitenkreisen vertretene Position zu unterstützen.
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