Die Spartaner übertrugen ihre Form auch auf die Nationalmannschaft. Die Tschechen waren gegen Polen nach Toren von Krejčí und Čvančara erfolgreich

Vor 2 Stunden, 25.03.2023 08:16
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Foto: Pavel Mazáč / CNC / Profimedia
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AKTUALISIERT

Die tschechischen Fußballer sind mit einem 3:1-Heimsieg über Polen in das Kalenderjahr und die EM-Qualifikation gestartet und haben gleich zu Beginn einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Die Mannschaft von Trainer Jaroslav Šilhavy entschied das Auftaktspiel gegen den Favoriten der Gruppe E im ausverkauften Eden mit einem Blitzstart: Nach 27 Sekunden erzielte Ladislav Krejčí jr. das schnellste Tor für die repräsentative „A“-Mannschaft seit der Aufteilung des Verbandes, und Tomáš Čvančara erhöhte in der dritten Minute mit seinem ersten Tor in der A-Nationalmannschaft ebenfalls den Punktestand.

Auch das dritte Tor für die Hausherren erzielte ein Spartaner, Jan Kuchta traf in der 64. Minute. Bei den Polen, die anders als die Tschechen Ende November/Dezember an der Weltmeisterschaft in Katar teilnahmen, rettete am Ende der eingewechselte Damian Szymaňski. Den Gästen gelang unter dem neuen portugiesischen Trainer Fernando Santos kein guter Einstand, ihr Kapitän, Stürmerstar Robert Lewandowski, kam in Eden überhaupt nicht zur Geltung.

Im zweiten Duell der Gruppe wird die Auswahl von Šilhavé am Montag in Moldawien präsentiert, die anderen Teams in der Gruppe sind Albanien und die Färöer-Inseln. Die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in Deutschland. Die verbleibenden drei Plätze im Turnier werden von den 12 Ländern bestritten, denen die klassische Qualifikation in einem Play-off gemäß ihrer Reihenfolge in der Nations League nicht gelingt. Die tschechische Nationalmannschaft hat seit der Teilung des Verbandes noch nie eine Euro verpasst und erreichte im Jahr zuvor das Viertelfinale.

Trainer Šilhavý überraschte und verzichtete auf die Mittelfeldspieler Barák und Černý in der Startelf, die zu Beginn des Frühjahrs bei ausländischen Klubs gut ankommen. Der tschechische Coach entschied sich für eine Aufstellung mit drei Stoppern und zwei Stürmern. Linksverteidiger David Jurásek und Čvančara, der offensiv mit seinem Kollegen von Sparta Prag Kuchta kooperierte, feierten ihr Debüt für die repräsentative A-Mannschaft. Im Tor bekam Pavlenka unerwartet Vorrang vor Vaclík und Staňek, auch auf dem rechten Flügel fehlte der genesene Außenverteidiger Coufal nicht.

Unerwartete Spielzüge zahlten sich für Šilhavé schnell aus. Gleich zu Beginn erkämpften sich die Hausherren einen Freieinwurf vor den Ministerpräsidenten Tschechiens und Polens, und nach Coufals langem Kopfballball eröffnete nach nur 27 Sekunden der heranstürmende Krejčí, der am linken Stopper startete, den Führungstreffer. Der 23-jährige Spartan-Verteidiger erzielte sein erstes Tor in der A-Nationalmannschaft und sorgte gleichzeitig für das schnellste Tor der tschechischen Nationalmannschaft seit der Aufteilung des Verbandes.

Den Traumstart unterstrichen die Schützlinge von Šilhavé kurz darauf mit einem weiteren Tor nach der Zusammenarbeit der beiden Neulinge. Jurásek auf der linken Seite sprintete am Gegner vorbei und seine präzise Hereingabe aus kurzer Distanz vor Torhüter Szczesný verwertete Čvančar zum 2:10. Auch der 22-jährige Stürmer feierte sein erstes Tor in der Nationalmannschaft. Zum ersten Mal in der Einzelgeschichte traf das tschechische Team in den ersten drei Minuten zweimal.

Erst in der 20. Minute drohte den verbrühten Polen, als Pavlenka einen Bodenschuss von Frankowski abwehrte. Der tschechische Torhüter setzte sich auch mit dem Versuch von Linnetty auseinander. Die Hausherren hätten schon in der ersten Halbzeit ein drittes Tor machen können, doch Szczesny erwischte Čvančara zweimal aus kurzer Distanz.

Santos nahm nach der Pause zwei Auswechslungen vor, doch die Tschechen verteidigten weiter vorsichtig und ließen den Achtelfinalisten der jüngsten EM nicht zu Chancen kommen. Im Gegenteil, Šilhávés Auswahl drohte mit Unterbrechungen. Čvančara hat sich noch nicht durchgesetzt, aber in der 64. Minute zögerte er nach einem niedrigen Zentrum von Králov von links vor Szczesny nicht. Der spartanische Stürmer traf zum dritten Mal in der Nationalmannschaft.

Am Ende blieb Pavlenka ohne Gegentor, in der 87. Minute wurde er vom eingewechselten Damian Szymaňski aus kurzer Distanz geschlagen. Aber das musste die Tschechen nicht allzu sehr stören, sie gewannen das vierte ihrer letzten fünf Spiele. Der neue polnische Trainer Santos hatte bei seinem Debüt auf der Bank in Eden ein deutlich schlechteres Spiel als im Herbst, als er die Portugiesen zu einem tollen 4:0-Sieg in der Nations League führte.

Tschechien – Polen 3:1 (2:0)
Ziele: 1. Ladislav Krejčí II, 3. Čvančara, 64. Kuchta – 87. D. Szymaňski. Schiedsrichter: Sidiropulos – Kostaras, Dimitriadis – Evangelu (alle Griechen). ŽK: Souček, Brabec (beide Tschechische Republik). Zuschauer: 19.045.
CR: Pavlenka – Holeš, Brabec, Ladislav Krejčí II – Coufal (71. Douděra), Král, Souček, D. Jurásek (89. Grün) – Hložek (89. Schwarz) – Čvančara (65. Chytil), Kuchta (71. Barák) . Trainer: Schlau.
Polen: Szczesny – Cash (9. Gumny), Bednarek, Kiwior, Karbownik (46. Skoraš) – Linetty (77. D. Szymaňski), Bielik (46. Šwiderski) – S. Szymaňski (65. Zalewski), Zieliňski, Frankowski – Lewandowski . Trainer: Santos.

Vor dem Montagsspiel gegen Tschechien starteten Moldawiens Fußballer mit einem 1:1-Heimremis gegen die Färöer-Inseln in die EM-Qualifikation. Frankreich deklassierte die Niederlande mit 4:0, auf deren Bank das erneute Ministerpräsidentenamt für Trainer Ronald Koeman nicht geklappt hat. Der neue Kapitän Kylian Mbappé erzielte zwei Tore für das Heimteam „Les Bleus“. Belgien gewann in Schweden beim Debüt von Trainer Domenico Tedesco dank eines Dreierpacks von Romelu Lukaku mit 3:0.

In der 27. Minute brachte Mikkelsen die Färöer-Inseln in Führung, Chisinau, der nach einem Pass hinter die Abwehr an Torhüter Railean vorbeischoss. Die moldauischen Spieler erspielten sich vor allem nach dem Seitenwechsel große Chancen und verhinderten schließlich eine dritte Niederlage in Folge, als Nicolaescu in der 87. Minute per Elfmeter den Ausgleich erzielte. Gruppe E wird von Tschechien nach einem 3:1-Heimsieg über Polen angeführt.

Der französische Vizeweltmeister erwischte in Saint-Denis einen tollen Start und erzielte in den ersten 21 Minuten drei Tore. Bereits in der zweiten Minute schickte Griezmann die Hausherren nach Pass von Mbappé in Führung, einen Moment später legte Upamecano nach und dann traf Mbappé zum ersten Mal im Spiel. Stürmerstar Paris St. Germain vollendete das niederländische Debakel in der 88. Minute.

Lukaku eröffnete in der 35. Minute das Tor in Solna, erzielte zu Beginn der zweiten Halbzeit den zweiten Treffer, und in der 83. Minute vollendete der Stürmer von Inter Mailand einen Hattrick. Die Belgier gewannen ihr 15. Spiel in Folge in der europäischen Qualifikation und stellten damit den Rekord ein, den die tschechische Nationalmannschaft von 1995 bis 2002 aufgestellt hatte.

Jablonec-Mittelfeldspieler Jovovic half Montenegro beim 1:0-Sieg in Bulgarien, verpasste aber den Auftakt der Gruppe G verletzungsbedingt.

Gruppe B:

Frankreich – Niederlande 4:0 (3:0)
Ziele: 21. und 88. Mbappé, 2. Griezmann, 8. Upamecano.

Gibraltar – Griechenland 0:3 (0:2)
Ziele: 11. Masuras, 45. Siopis, 58. Bakasetas.

Gruppe E:

Moldawien – Färöer 1:1 (0:1)
Ziele: 87. Nicolaescu aus Feder. – 27. Mikkelsen.

Gruppe F:

Schweden – Belgien 0:3 (0:1)
Ziele: 35., 49. und 83. Lukaku.

Österreich – Aserbaidschan 4:1 (2:0)
Ziele: 28. und 50. Sabitzer, 29. Gregoritsch, 69. Baumgartner – 64. Makhmudov.

Gruppe G:

Bulgarien – Montenegro 0:1 (0:0)
Ziel: 70. N. Krstovic.

Serbien – Litauen 2:0 (1:0)
Ziele: 16. Tadič, 53. Vlahovic.

Katrin Taube

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