„Es wird in Zukunft nicht abzusehen sein, dass es überall Wasser im Überfluss geben wird“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
Nach vielen heißen und trockenen Jahren kann es in vielen Teilen des Landes zu Wasserknappheit kommen. „Es ist nicht so sehr das Fehlen, sondern das Problem mit seiner Trennung“, betonte der Ministerpräsident. Daher sei es unabdingbar, „ein stärkeres Gleichgewicht zwischen wasserreichen und wasserarmen Regionen zu entwickeln“.
Eine Milliarde Euro in zehn Jahren
In der „Nationalen Wasserstrategie“ plädiert Svenja Schulze für einen massiven Ausbau der Wasserinfrastruktur des Landes. Dafür sollen in den nächsten zehn Jahren jährlich 100 Millionen Euro oder insgesamt eine Milliarde Euro ausgegeben werden.
Ziel des gesamten Programms ist es, sicherzustellen, dass bis 2050 genügend sauberes Wasser für alle seine Bedürfnisse zur Verfügung steht. Kommunen und Wasserversorger sollten regionale Verbände bilden und überregional enger zusammenarbeiten. Auch der Bau neuer Wasserversorgungsnetze und zusätzlicher Stauseen und Staudämme ist möglich, sofern sie ökologischen Anforderungen genügen.
Mangels ausreichender Wasserversorgung in bestimmten Regionen ist es nicht ausgeschlossen, eine Liste von Benutzern zu erstellen, die überhaupt Wasser erhalten sollten. Es ist auch möglich, unterschiedliche Preise für Wasser zu unterschiedlichen Zeiten einzuführen.
Wasser ist auch ein Wirtschaftsfaktor
„Der Klimawandel ist eine große Herausforderung für die Wasserwirtschaft und alle Wassernutzer“, heißt es im Entwurf der „Nationalen Wasserstrategie“.
„Der Sommer wird wärmer und trockener, Regenschauer treten häufiger auf und starker Schneefall kommt immer seltener vor“, lesen wir weiter. Die drei aufeinanderfolgenden Trockenjahre haben deutliche Spuren hinterlassen, die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens von Trockenperioden in den Folgejahren steigt mit allen damit verbundenen negativen Auswirkungen. Die zweite Herausforderung ist die erhöhte Nitrat- und Phosphatbelastung von Flüssen und Seen. Besorgniserregend ist auch die Zunahme von Mikroplastik und Medikamentenrückständen im Wasser.
„Da Wasser in Zukunft zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor werden wird, sollte seine Verknappung unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigen“, betonte Minister Schulze. „Mir ist wichtig, dass das Wasser gerecht verteilt wird. Von einem Kampf ums Wasser kann keine Rede sein“, fügte sie hinzu.
Im vergangenen Jahr kündigte die Bundesumweltministerin an, eine Strategie mit neuen Maßnahmen und neuen Prioritäten beim Umgang mit Wasser in Deutschland vorzulegen. Wie sie damals betonte, sei es von größter Bedeutung, die Gesellschaft mit Trinkwasser und Wasser zum Kochen und Waschen zu versorgen.
(AFP, DPA, RTR / Jak)
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