Die Ermittlungen seien im Zusammenhang mit dem Verdacht der Tätigkeit von Geheimdiensten eingeleitet worden, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft Karlsruhe. Die Ermittlungen betreffen eine unter dem Namen „Ghostwriter“ geführte Kampagne.
Russland: „Es gibt keine Beweise“
Das russische Außenministerium weist diese Vorwürfe zurück. – Unsere Partner in Deutschland haben überhaupt keine Belege für eine Beteiligung der Russischen Föderation vorgelegt – sagte eine Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau. Solche unbegründeten Anschuldigungen würden auch von den USA erhoben, sagte sie. Dies sei wahrscheinlich eine neue Kampagne gegen Russland im Zusammenhang mit der Bundestagswahl vom 26. September, fügte sie hinzu.
Das Auswärtige Amt teilte am Montag, 6. September, mit, der Bundesregierung liegen „glaubwürdige Informationen vor, anhand derer Ghostwriter-Aktivitäten russischen staatlichen Cyber-Akteuren, insbesondere dem russischen Militärgeheimdienst GRU, zugeschrieben werden können“. Beim Besuch des stellvertretenden Außenministers Wladimir Titow in der vergangenen Woche in Berlin forderte Berlin Moskau auf, illegale Cyberangriffe unverzüglich zu stoppen.
Phishing-E-Mails wurden insbesondere vor den Bundestags- und Landtagswahlen verschickt. Phishing ist der Versuch, über E-Mail oder Websites an personenbezogene Daten zu gelangen, um die Identität einer anderen Person zu missbrauchen. Die Daten können später verwendet werden, um Personen mit persönlichen und intimen Informationen zu desinformieren oder zu erpressen.
Angriff auf CDU/CSU- und SPD-Abgeordnete
Mindestens dreimal haben deutsche Sicherheitsbehörden den Bundestag in diesem Jahr über Cyberangriffe ausländischer Geheimdienste auf Abgeordnete informiert. Zuletzt waren die Angriffe auf viele Abgeordnete der Christdemokraten von CDU und CSU sowie der sozialdemokratischen SPD gerichtet.
Im Juni gaben das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bekannt, dass „Cyberangriffe ausländischer Geheimdienste gegen Mitglieder deutscher Parteien zunehmen“. Diese Angriffe zielen häufig auf die privaten und geschäftlichen E-Mail-Adressen der Mitglieder ab.
(DPA, AFP/Dom)
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