Österreichische Sudetendeutsche warnen vor dem Kauf von tschechischem Land

Die Auswandererorganisation der Sudetendeutschen in Oberösterreich warnt die Österreicher davor, landwirtschaftliche Flächen in Tschechien zu kaufen, die zuvor den Sudetendeutschen gehörten. Der Ankauf von aufgrund der sogenannten Beneš-Dekrete enteigneten Grundstücken könne sich als „bedingter Erwerb“ von Eigentum herausstellen, sagte Peter Ludwig, Sprecher der Oberösterreichischen Sudetendeutschen, laut der Regionalzeitung Oberösterreichische Nachrichten.

Die Tschechische Republik erlaubt seit Mai letzten Jahres den Erwerb landwirtschaftlicher Flächen durch Privatpersonen aus dem Ausland. Seit Mai 2009 können auch Ausländer Wohnimmobilien in der Tschechischen Republik erwerben.

Allerdings macht Ludwig auf die derzeit unwahrscheinliche, aber prinzipiell mögliche Aufhebung der Beneš-Dekrete aufmerksam. „Die politische Lage kann sich jederzeit ändern“, sagt Ludwig. In einem solchen Fall käme es seiner Meinung nach zu einer „fairen Vermögensregelung“, die die österreichischen Sudetendeutschen fordern.

Anders sieht es der Unternehmer Lukas Dorn-Fussenegger, der 160 Hektar Land in der Nähe des Lipno-Stausees gekauft hat, das aber nicht enteignet wurde. Jetzt in der Nähe von Lipno bietet es wohlhabenden Österreichern 24 neue Wohnungen.

Dorn-Fussenegger weist darauf hin, dass die Käufer der Liegenschaften durch ein internationales Investitionsschutzabkommen geschützt seien. Dorn-Fussenegger fordert auch die Sudetendeutschen, zu deren Nachfahren er gehört, auf, einen dicken Schlussstrich hinter die Vergangenheit zu ziehen.

Katrin Taube

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