Milliardengeschäft: Deutsche Kaufhof-Kette soll von Kanadiern gekauft werden

Der Verkauf umfasst Kaufhof-Kaufhäuser in Deutschland und Galeria Inno-Kaufhäuser in Belgien.

Berlin – Der deutsche Einzelhandelskonzern Metro wird seine Kaufhauskette Galeria Kaufhof für 2,825 Milliarden Euro (77,1 Milliarden Kronen) an den kanadischen Kaufhausbetreiber Hudson’s Bay verkaufen.

Dies gab ein deutsches Unternehmen bekannt, das Großhandelsgeschäfte in der Tschechischen Republik betreibt Makroin einer Erklärung am Montag.

Der Verkauf umfasst die Kaufhof-Kaufhäuser in Deutschland und die Galeria Inno-Kaufhäuser in Belgien sowie das dazugehörige Immobilienportfolio. Kaufhof verfügt in Deutschland über 120 Filialen und in Belgien über 16. Die Transaktion soll bis September abgeschlossen sein.

Metro erwägt schon länger den Verkauf seiner Warenhäuser. Das Unternehmen wolle sich künftig stärker auf seine Kerngeschäfte Cash-and-Carry und Unterhaltungselektronik konzentrieren. Den Erlös aus dem Verkauf wolle man nutzen, um Schulden abzubauen und in andere Geschäftsfelder zu investieren, berichtete die Agentur DPA.

Hudson's Bay wurde 1670 gegründet und betreibt in den USA unter anderem die Luxusgeschäftsketten Saks Fifth Avenue und Lord & Taylor. Das Unternehmen verfügt in den USA und Kanada über mehr als 300 Geschäfte.

Die Übernahme der deutschen Filialen ist für das Unternehmen der erste Markteintritt in Europa. Quellen zufolge will das kanadische Unternehmen massiv in Kaufhof-Filialen investieren, den Online-Verkauf ausbauen und ihn besser mit den stationären Geschäften vernetzen. Er habe keine Pläne, Filialen zu schließen oder Entlassungen vorzunehmen, schrieb Reuters.

Mit seinem Angebot überbot der kanadische Konzern den österreichischen Konzern Signa, Eigentümer der konkurrierenden deutschen Kaufhauskette Karstadt. Dieser plante, Kaufhof mit Karstadt zu fusionieren, wenn er das Unternehmen erwarb.

Galeria Kaufhof wurde 1879 gegründet. 1996 ging das Unternehmen im Zuge einer Fusion mit Metro auf. Laut der Website des Unternehmens sind über 21.100 Mitarbeiter beschäftigt.

Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz des Unternehmens 3,1 Milliarden Euro und der Gewinn vor Steuern und Zinsen 193 Millionen Euro. Kaufhof und Karstadt dominieren den deutschen Warenhausmarkt seit mehr als einem Jahrhundert, haben aber Schwierigkeiten, sich an neue Konkurrenten wie Amazon.com anzupassen.

Katrin Taube

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