Kriegsreparationen. Deutschland geht davon aus, dass „der Fall weiterhin abgeschlossen ist“

Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten antwortete auf die Note des polnischen Außenministeriums vom 3. Oktober 2022. In diesem Schreiben ging es um die Entschädigung polnischer Verluste, die durch die deutsche Aggression und Besatzung im Zweiten Weltkrieg entstanden waren. Das teilte die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme mit Die Frage der Reparationen und Entschädigungen für Kriegsverluste bleibt abgeschlossenund die Bundesregierung beabsichtigt nicht, diesbezüglich Verhandlungen aufzunehmen.

Die deutsche Antwort datiert vom 28. Dezember 2022. Die Mitteilung wurde am 3. Januar 2023 an das polnische Außenministerium übermittelt.

Die Regierung der Republik Polen werde ihre Bemühungen zur Begleichung der Schulden aufgrund der deutschen Aggression und Besatzung in den Jahren 1939–1945 fortsetzen, teilte das polnische Außenministerium mit.

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Mularczyk spricht von einer „respektlosen Haltung gegenüber Polen und den Polen“

Der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk betonte in einer Erklärung für die polnische Presseagentur, dass er die Reaktion des deutschen Außenministeriums „sehr negativ und kritisch“ bewerte. – Wenn die Position Deutschlands zu der umfangreichen polnischen Note tatsächlich in einem Satz besteht – dass der Fall nach Angaben der deutschen Regierung abgeschlossen ist – bedeutet dies, dass diese Antwort kein rechtliches Argument enthält – sagte er.

Dies zeigt, dass tatsächlich nicht bekannt ist, auf welche Argumente sich die Bundesregierung in dieser Angelegenheit stützt. Hier gibt es keine rechtliche Antwort – sagte Arkadiusz Mularczyk.

Seiner Meinung nach Deutschlands Reaktion sei „respektlos gegenüber dem polnischen Staat und den Polen“. Er betonte, dass Polen im Zweiten Weltkrieg enorme Verluste erlitten habe, was den Deutschen überhaupt nicht gefällt.

Behauptungen auf Pressekonferenzen über ausgezeichnete polnisch-deutsche Beziehungen gehören zu den Märchen. Auf der anderen Seite rechnet Deutschland heute den Kolonialismus ab, bezahlt Namibia und es ist sogar die Rede von der Rückgabe von Artefakten an Ägypten. Mittlerweile würden sie mit zweierlei Maß messen, sagte der stellvertretende Minister.

Polen wird weiterhin eine Entschädigung fordern

Er versicherte, dass Polen „unsere Entschädigungsmaßnahmen konsequent und intensiv fortsetzen“ werde. Er nannte unter anderem die nächsten Schritte: Informationskampagne in Deutschland durchgeführt. Polen werde den weiteren Dialog mit Deutschland über Entschädigungen „über internationale Organisationen“ führen.

Die Chefin des deutschen Außenministeriums, Annalena Baerbock, äußerte sich zu der Note Polens. Das erklärte sie bei ihrem letzten Besuch in Warschau Anfang Oktober „Die Frage der Wiedergutmachung ist aus Sicht der Bundesregierung ein abgeschlossenes Thema.“

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Quelle:

BREI

Karla Bergmann

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