Gold ist zum Anlageflop geworden, aber man kann damit noch Geld verdienen

Spekulanten haben allein seit Beginn dieses Sommers durch den Rückgang des Goldpreises um mehrere zehn Prozent profitiert. Fonds, die auf die Umlenkung des Weltkapitals weg vom Edelmetall setzen, erlebten im vergangenen Monat die bisher stärkste Welle des Anlegerinteresses in diesem Jahr und ihre Aktien stiegen auf Mehrjahreshöchststände. Fonds profitieren von einem zusammenbrechenden Goldmarkt, der unter Händlern seit dem Frühjahr 2010 am schwächsten ist.

Aktien börsennotierter Fonds wie der ProShares UltraShort Gold oder Gold Double Short der Deutschen Bank haben seit dem ersten Sommertag durch Wetten auf billigeres Gold durchschnittlich 20 Prozent zugelegt, und ihre Aktien stehen auf Vierjahreshöchstständen.

Wetten gegen Gold werden durch den stärkeren Dollar sowie den nahenden Moment der Erhöhung der US-Zinsen angekurbelt. Ein Rückgang der Nachfrage nach physischem Gold aus China und Indien sowie Analysen aus den Werkstätten der Big Player erledigen den Rest. Sie sehen den Preis des Edelmetalls aus einer noch niedrigeren Perspektive.

Die diesjährige Entwicklung des GoldpreisesAutor: E15

„Der langfristige Rückgang des Goldpreises ist immer noch im Spiel und die Leute werden ihn los“, sagt Bronislav Soták, Analyst bei Patria Finance, und fügt hinzu, dass der Goldpreis glänzen würde, wenn die Preise an die Grenze der Betriebsrentabilität der Bergleute fallen würden bei rund 900 $. Analysten der holländischen ABN Amro sehen Preise sogar bei 800 $ pro Unze Ende nächsten Jahres.

Der Rückgang um sieben Prozent sicherte Gold den wenig schmeichelhaften Titel eines der größten Anlageverlierer in diesem Sommer. Das Edelmetall ist so billig wie noch nie in den letzten fünf Jahren und hat seit seinem Höchststand im Jahr 2011 bereits rund vierzig Prozent an Wert verloren. Spekulationen auf Goldpreissteigerungen werden durch chronisch niedrige Inflationserwartungen und neuerdings durch die Stabilisierung gehemmt der Finanzmärkte im Zusammenhang mit der Einigung der griechischen Regierung mit den Gläubigern.

Katrin Taube

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