Die neuen Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft spalten das Land

Das neue Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft für die kommende Europameisterschaft spaltet das Land. Laut der Website des DFB soll es „die neue Generation deutscher Fußballfans und die Vielfalt des Landes repräsentieren“. Das Trikot ist in einem Farbton zwischen Pink und Lila gestaltet. Auf eine Anfrage der Berliner Zeitung, inwiefern Lila und Pink gesellschaftliche Vielfalt repräsentieren, hat Adidas noch keine Antwort gegeben.

Bundestrainer erfreut über neue Trikots

Trainer Julian Nagelsmann findet die Trikots der deutschen Nationalmannschaft mehr als gelungen. „Ich finde es gut, dass sie nicht immer gleich sind“, so der Coach. Vor allem Nationalspieler Florian Wirtz findet die Farbkombination Lila-Pink „cool“ und bewertet sie als „mal was anderes und richtig ungewöhnlich“. Die ungewöhnliche Farbgebung solle „die neue Generation deutscher Fußballfans und die Vielfalt des Landes“ repräsentieren.

Die neuen Outfits sind allerdings nicht jedermanns Sache.

Andere wiederum halten es für zumindest „mutig“, nennen es „den Gipfel des Kommerzes“ und kritisieren das Fehlen der deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold. Die Welle der Kritik ergoss sich vor allem über das Internet, wo Fußballfans und andere ihrem Unmut beispielsweise durch spöttische Memes und Grafiken Luft machten:

Gleichzeitig präsentiert Adidas ein neues Heimtrikot im klassischen Design: Der Imagefilm geht auf humorvolle Weise der Frage nach, was „typisch deutsch“ ist:

Der Spot beginnt mit einem dunklen Kiosk, der die Nationalmannschaft im neuen Heimtrikot zeigt. Ein junger Mann fragt seine Freundin – beide haben natürlich einen Migrationshintergrund –, was sie von dem neuen Trikot hält. „Hmm, typisch deutsch“, antwortet sie. Aber was ist „typisch deutsch“?, fragt Nationalspieler Ilkay Gündogan.

Dann werden alle Stereotypen durchgespielt, die Deutschland symbolisieren sollen. Pünktlichkeit, Autos, Radwege, Torhüter, Döner ohne scharfe Soße, Goethe und Schiller, der Name Müller. 84 Millionen Bundestrainer, der Wunsch nach Ruhe und Frieden und am Ende: ein erfolgreicher Elfmeter.

Quelle: Berliner Zeitung

Karla Bergmann

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