Die Kosten für das deutsche Redispatch haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt

Die Redispatchkosten im deutschen Netz stiegen von 185,4 Mio. Euro im Jahr 2014 auf insgesamt 402,5 Mio. Euro im Jahr 2015. Auch die Kosten für die Entschädigung erneuerbarer Stromerzeuger, die aufgrund einer Netzüberlastung keinen Strom ins Netz einspeisen konnten, stiegen deutlich an.

Die Kosten für den Betrieb des deutschen Systems sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Entsprechend neu veröffentlichte Nachrichten Nach Angaben der deutschen Regulierungsbehörde stiegen die Redispatch-Kosten für vier Übertragungsnetzbetreiber um insgesamt 117 % und erreichten insgesamt 402,5 Mio. Euro.

Trotz der rasanten Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen, die im vergangenen Jahr über 30 % der Stromproduktion ausmachten, hat Deutschland im Bereich der erneuerbaren Energiequellen nicht gewonnen. Es kämpft ständig mit der Entwicklung von Übertragungssystemen, die für die Integration erneuerbarer Energiequellen in das Elektrizitätssystem von entscheidender Bedeutung sind. Darüber hinaus steigen aufgrund unzureichender Vernetzung die Kosten für den Netzbetrieb stetig.

Darüber hinaus wächst der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland weiter. Im ersten Halbjahr dieses Jahres erreichte er bis zu 36,5 %.

Deutschland produzierte im ersten Halbjahr 2016 36,5 % aus erneuerbaren Energien

Die meisten Redispatch-Kosten verteilten die Netzbetreiber TenneT und 50Hertz auf ihre Anbieter, deren Kosten bei rund 399 Millionen Euro lagen. Die Kosten für den Redispatch des 50Hertz-Systems werden auch dadurch gerechtfertigt, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im System derzeit etwa 50 % beträgt.

Die Strommenge, die im Rahmen des Redispatchs reguliert werden musste, erhöhte sich um mehr als das Dreifache. Im Jahr 2014 mussten 5,2 TWh Strom reguliert werden, im Jahr 2015 waren es bereits 16 TWh.

Auch die Entschädigungen für Erzeuger, die keinen Strom ins Netz einspeisen konnten, steigen

Ein weiterer erheblicher Betrag, den Stromverbraucher im Rahmen der Netzbetriebsgebühr zahlen, sind 478 Mio. EUR als Entschädigung für Stromerzeuger aus erneuerbaren Energiequellen.

Diese Entschädigung wird an Kraftwerksbetreiber gezahlt, die aufgrund von Netzbeschränkungen ihren Strom nicht ins Netz einspeisen konnten. Auch hier ist ein deutlicher Kostenanstieg zu erkennen, denn im Jahr 2014 wurden diese Kosten auf 183 Mio. Euro geschätzt.

Von den geschätzten Kosten von 478 Mio. Euro entfielen über 76 % auf die Betreiber von Onshore-Windparks, 13 % auf die Betreiber von Biomasseverbrennungs- und Biogasanlagen.

Katrin Taube

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