Die deutschen Mautgebühren beginnen im nächsten Jahr, hat Berlin bestätigt

Deutschland führt ab dem kommenden Jahr eine Autobahnmaut für Pkw aus dem In- und Ausland ein. Dem zuvor vom Bundestag gebilligten Gesetz wurde auch der Bundesrat zugestimmt. Die Oberkammer, die die deutschen Bundesländer vertritt, konnte der Einführung der Maut zwar nicht widersprechen, aber einen Aufschub ihrer Geltung erreichen.

Mehrere an der deutschen Grenze gelegene Bundesländer versuchten, die Einführung mautfreier Autobahnabschnitte durchzusetzen. Demnach drohen Grenzregionen durch die Erhebung von Autobahnmaut wirtschaftliche Schäden, da Mautgebühren nur Fahrer aus dem Ausland belasten würden. Für Deutsche reduziert sich die Kfz-Steuer um die Jahresmaut.

Mautgebühren auf den Autobahnen sollen nächstes Jahr eingeführt werden, wann genau das sein wird, ist aber noch nicht bekannt. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach den ökologischen Anforderungen des Fahrzeugbetriebs. Die Bandbreite der Jahresgebühr soll zwischen 22 und 130 Euro (etwa 604 bis 3566 Kronen) liegen. Zusätzlich zu den jährlichen Gebühren haben ausländische Fahrer die Möglichkeit, für die zehntägige oder zweimonatige Nutzung der Autobahnen zu zahlen.

Deutschland ist das letzte große europäische Transitland, in dem Autofahrer für das Fahren auf Autobahnen nicht bezahlen. Kostenlose Autobahnen für Pkw gibt es auch in Dänemark, Estland, Finnland, den Niederlanden, Liechtenstein, Luxemburg, Monaco und Schweden.

In Tschechien zahlen Pkw seit 1995 Maut über sogenannte Autobahnstempel. Ab 2007 begannen Lkw auf Autobahnen Maut nach gefahrenen Kilometern zu entrichten, während für Pkw die Zeitgebühr verblieb. Derzeit kostet ein Jahresgutschein für Personenkraftwagen bis 3,5 Tonnen 1.500 Kronen, ein Monatsgutschein 440 Kronen und ein Zehntagesgutschein 310 Kronen.

Katrin Taube

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