Deutschland wird den Export von Chemikalien nach Deutschland einschränken

Olaf Scholz wurde dafür kritisiert, ein zu herzliches Verhältnis zu China zu haben. Nun sieht es so aus, als würde Deutschland seine Haltung gegenüber der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt überdenken. Laut der Agentur Bloomberg wird es sie auch an einer eher sensiblen Stelle treffen. Das Kabinett Scholz erwägt, den Export von Rohstoffen für die Halbleiterproduktion nach China zu beenden. Dies würde die Produktion von Chips erheblich beeinträchtigen. Die Aktien des deutschen Chemiekonzerns BASF fallen deswegen.

Deutschland steht vor einem großen Umbruch. Und das in der heiklen Frage des Verhältnisses zu China, dem größten Handelspartner der Deutschen. Gleichzeitig steht sie jedoch häufig in der Kritik, wirtschaftliche Interessen über politische oder menschenrechtliche Ziele zu stellen. Das könnte sich jetzt jedoch ändern.

Laut Bloomberg Die Bundesregierung erwägtdass sie den Export von Rohstoffen für die Halbleiterproduktion stoppen oder zumindest deutlich einschränken. Dies würde erhebliche Auswirkungen auf die chinesische Chemieindustrie, aber auch auf den Maschinenbau und den lokalen Big-Tech-Sektor bedeuten. Diese Rohstoffe sind die Grundlage für die Herstellung von Chips, die in den meisten Produkten der New Economy Chinas benötigt werden, von Mobiltelefonen über Unterhaltungselektronik bis hin zu Elektroautos.


Eine chinesische Invasion in Taiwan würde den Welthandel und die Halbleiterindustrie zerstören, warnt der britische Außenminister

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Streitigkeiten über Taiwans Unabhängigkeit von China mögen vielen in Europa fern erscheinen, aber eine potenzielle chinesische Invasion hätte weitreichende Auswirkungen auf den Welthandel und würde die Halbleiterindustrie, die seit mehreren Jahren mit einer unzureichenden Chipproduktion zu kämpfen hat, verheeren. Das hat der britische Außenminister James Cleverly in seiner Rede zu den Beziehungen Großbritanniens zu Peking deutlich gemacht.

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Laut Bloomberg wäre eine solche Entscheidung Teil des umfassenderen wirtschaftlichen Kampfes des Westens mit China, an dem sich alle europäischen Staaten und die USA beteiligen würden. Gleichzeitig führen die USA in den letzten Monaten auch wegen der Aufrechterhaltung der Lage in Taiwan einen nicht erklärten Handelskrieg mit China. Die Niederlande haben bereits ihre Unterstützung für die amerikanische Kampagne angekündigt.

BASF-Aktien fallen

Fällt eine solche Entscheidung tatsächlich in Deutschland, hätte sie erhebliche Auswirkungen auf die Bilanzen europäischer Chemie- und Logistikunternehmen. Laut Bloomberg wäre das der Fall Besonders betroffen waren die Unternehmen BASF, deren Aktien nach Bekanntgabe des Plans um mehr als vier Prozent einbrachen, oder Merck. Die Produkte dieser Firmen sollen für die Herstellung von Chips unabdingbar sein. „Die Produkte oder Dienstleistungen von Merck sind in absolut jedem Chip der Welt vorhanden“, erinnert uns Bloomberg.

Der chinesische Präsident Xi Jinping ist sich der Abhängigkeit von ausländischen Ressourcen bei dieser wichtigen Produktion bewusst. Deshalb hat er vor einiger Zeit das Bemühen, alternative Verfahren zur Herstellung von Chips rein heimischer Herkunft zu finden, als eines der Hauptziele des Landes ausgemacht, an dessen Lösung alle verfügbaren Kapazitäten partizipieren sollten. Chinas Chip-Produktion hinkt der von Taiwan und Amerika jedoch immer noch um mehrere Jahre hinterher.

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Katrin Taube

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