Deutscher Künstler mit Geldstrafe belegt, weil er sein Haus schwarz gestrichen hat | Kultur | Unterhaltung

Ein Künstler aus Süddeutschland wurde zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt, weil er sein denkmalgeschütztes Herrenhaus schwarz bemalt hatte, teilte das Oberlandesgericht Karlsruhe am Mittwoch mit.

Ein Gericht erster Instanz hatte den Künstler aus der Stadt Pforzheim zu einer Zahlung von 30.000 Euro verurteilt. Der Fall gelangte zum Oberlandesgericht, das das Bußgeld auf 10.000 Euro herabsetzte, eine Entscheidung, die im Einvernehmen aller Beteiligten getroffen wurde und daher rechtskräftig sei, berichtete das Gericht.

In dem Fall ging es um eine unerlaubte künstlerische Aktion des Diplom-Ingenieurs und Galeristen Andreas Sarow. 2015 besaß er das rund 100 Jahre alte Haus und strich es im selben Jahr in einer Nachtaktion schwarz an, darunter auch die Fenster.

Nach den Feststellungen des Erstgerichts führte die Farbe „zu einer dauerhaften Verschlechterung der materiellen Substanz der Fassade“. Das Herrenhaus wurde später verkauft und gemäß den Anforderungen eines denkmalgeschützten Bauwerks komplett renoviert.

Das Oberlandesgericht argumentierte, dass das wieder weiß gestrichene Haus daher nun in einem besseren Zustand sei als vor Sarows Erwerb.

Ursprünglich hatte die Stadt Pforzheim für die unerlaubte Aktion ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro verhängt. Der Künstler hatte gegen die Entscheidung Berufung eingelegt und wollte nur 2.500 Euro zahlen.

Sarow wertet das Urteil des Oberlandesgerichts als „Schlag ins Gesicht des Richters des Landgerichts Pforzheim und der Denkmalpflege“.

Nun will der Künstler die 10.000 Euro für ein noch nicht näher bezeichnetes Projekt spenden. (YO)

Berthold Baumann

"Lebenslanger Student. Popkultur-Experte. Typischer Social-Media-Wegbereiter. Dezent charmanter Bier-Befürworter. Twitter-Praktizierender. Kaffee-Ninja."