Das Vereinsprojekt von Red Bull Salzburg wurde mit Unterstützung der Bayern und sogar mit Beratung von Beckenbauer gegründet

Red Bull Salzburg hat eine sehr klare Arbeitsphilosophie, legt Wert auf die Förderung junger Talente und einen Offensivfußball, der hilft, diese Versprechen zu entwickeln. Der Sprung des Vereins und des Red Bull-Projekts im Fußball insgesamt hatte eine große Beteiligung von Ralf Rangnick, um diese Pläne zu skizzieren. Doch als sich der Energy-Drink-Konzern gerade in den Sport hineintastete, stützte er sich auf den FC Bayern München. Spieler, Trainer und weitere Profis der Bayern boten ihre Erfahrungen an, damit Salzburg sofort konkurrenzfähig wird. Eine alte Beziehung, die mit dem Duell um die Champions League wieder auftaucht.

Der kulturelle Austausch zwischen München und Salzburg reicht Jahrhunderte zurück. Die beiden Städte liegen nur 150 Kilometer voneinander entfernt zwischen Süddeutschland und Nordösterreich. Es gibt eine Straße, die die Gemeinden seit der Zeit des Römischen Reiches verbindet. Und der Einfluss der Bayern auf den Red-Bull-Fußball entstand von Anfang an, als Dietrich Mateschitz, Eigentümer des Energy-Drinks-Unternehmens, beschloss, in den Sport zu investieren. Sein wichtigster Berater war kein Geringerer als Franz Beckenbauer, sein Freund und damaliger Präsident des FC Bayern München. Der Kaiser wäre genau der größte Motivator für Mateschitz gewesen, in den Fußball einzusteigen. Aus seiner Vergangenheit als Spieler von New York Cosmos überbrückte er sogar die Lücke, die es den Metrostars ermöglichte, sich 2006 in die New York Red Bulls zu verwandeln.

Der erste Schritt erfolgte jedoch in Salzburg. Red Bull erwarb vor allem in den 1990er Jahren einen etablierten Verein, wenn man bedenkt, wie wichtig die ehemalige Austria Salzburg in der Landesliga war. Ab der im April 2005 getätigten Übernahme wurde die Führung dennoch mit der Unterstützung von Beckenbauer und vielen bekannten Bayern-Charakteren nachverfolgt. „Wenn Fußball eine Chance für ein Unternehmen wie Red Bull bietet, sich zu engagieren, war meine Antwort an Mateschitz klar. Ich war froh, ihn als Freund auf diesem Weg begleiten zu dürfen. Ich denke auch, dass die Entscheidung für Austria Salzburg richtig war, weil sie in vielerlei Hinsicht eine gute Basis darstellt“, analysierte der Kaiser 2005.

Die Beziehung zum FC Bayern München ermöglichte es, dass zwei der Top-Neuverpflichtungen von Red Bull Salzburg für die Saison 2005/06 aus Bayern kamen. Thomas Linke und Alexander Zickler waren Urgesteine ​​der deutschen Nationalmannschaft und häuften mit den Bayern um die Jahrhundertwende Titel an, darunter den Champions-League-Sieg 2000/01. Sie würden die neue Besetzung geben, die noch nicht so sehr von jungen Leuten geleitet wurde, wie es in einer Weile passieren würde.

Der Erfolg von Red Bull Salzburg würde nicht sofort eintreten. Die Mannschaft wurde Vizemeister der Bundesliga 2005/06. Für die folgende Saison wurde die Beziehung zu den Bayern noch enger. Niko Kovac kam von Hertha BSC, war aber eher ein Routinier, der wichtige Momente seiner Karriere beim FC Bayern verbracht hatte. Mateschitz war der Meinung, dass er einen renommierten Trainer brauchte, und so setzte er auf Giovanni Trapattoni, der in den 1990er Jahren mit den Bayern eine Erfolgsbilanz aufwies. Sein Assistent wäre kein Geringerer als Lothar Matthäus, eine der größten Bayern-Ikonen. Ein weiterer Assistent für kürzere Zeit war Hansi Flick, ebenfalls ein ehemaliger Spieler der Bayern, der bald gehen würde, um Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft zu assistieren. Sportdirektor Oliver Kreuzer war in den 1990er Jahren ein weiterer Verteidiger der Bayern. Die Reservemannschaft wurde von Thorsten Fink geleitet, ebenfalls mehrfacher Meister in München um die Jahrhundertwende.

Diesen Beitrag hat Red Bull Salzburg sinnvoll genutzt. 2006/07 unter neuer Leitung erstmals Österreichischer Meister. Zickler wurde mit 22 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga, Kovac und Linke leisteten wesentliche Beiträge zur Saison. Es wäre ein konkreter Beweis dafür, dass die Roten Bullen im Auftrag von Red Bull entschlossene Schritte unternehmen. Dieser Zyklus wäre angesichts einiger interner Konflikte, insbesondere zwischen Trapattoni und Matthäus – der kurz nach dem Titel ging, nicht einmal so lang auf dem Feld. Trap blieb noch 2007/08, stimmte aber der Auswahl Irlands zu und verließ den Vizemeister der Bundesliga. Linke hingegen hängte seine Karriere als Sportmanager ab 2007 an den Nagel, in einer Position, in der er bis 2011 tätig war.

Kovac und Zickler würden für weitere Erfolge auf dem Feld bleiben. Sie wurden 2008/09 Meister mit Co Adriaanse und Zickler wurde 2009/10 mit Huub Stevens zum zweiten Mal Meister. Kovac verteidigte die Mannschaft bis Mitte 2009, dann moderierte er ein Abschiedsspiel zwischen Bayern und Salzburg. Danach trainierte er die Jugendmannschaften von Red Bull Salzburg und war kurze Zeit als Assistent tätig, bevor er für die kroatische Nationalmannschaft arbeitete. Zickler blieb bis 2010, verkauft an den LASK Linz. Ein Jahr später kehrte er in die Marketingabteilung zurück, während er 2012 das Traineramt des Stützpunkts übernahm. Dort verbrachte er fünf Jahre, bis er 2017 Assistent von Marco Rose wurde und mit dem Trainer zu Borussia Mönchengladbach wechselte.

Wenn diese Verbundenheit im Laufe der Jahre abgenommen hat, selbst mit dem Zuzug anderer Mentoren in Salzburg, hat sich das Verhältnis zwischen den Vereinen in jüngerer Zeit anders gestaltet. Red Bull ist gerade mit Leipzig zur Talentschmiede des FC Bayern geworden. Joshua Kimmich, Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano sind die Spieler der Bayern, die neben Julian Nagelsmann selbst die Strukturen des Energy-Drink-Herstellers durchlaufen haben. Die Scouts von Red Bull können derweil nicht aufhören, auf die Bayern zu blicken. Der Beweis dafür ist Karim Adeyemi, Salzburgs größtes Highlight in dieser Champions League. Der in München geborene Stürmer spielte in seiner Kindheit für den FC Bayern, verließ den Verein aber an der Basis und wurde von den Roten Bullen aus Unterhaching abgeholt. Jetzt kann er wieder zum alten Verein zurückkehren und sich in seiner Heimatstadt einen Namen machen.

Aldrich Sachs

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