Das Ifo hat die Aussichten für die deutsche Wirtschaft verschlechtert und erwartet in diesem Jahr nur noch ein Wachstum von 0,2 Prozent

Ifo-Chefprognostiker Timo Wollmershäuser sagte heute, dass die Entwicklung der deutschen Wirtschaft durch hohe Zinsen, Inflation und eine schwache Weltkonjunktur gedämpft werde. Daher wird die Gesamtleistung schlechter ausfallen, als das Institut ursprünglich erwartet hatte. Für das kommende Jahr rechnet das Ifo dagegen mit einem Wachstum von 1,5 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkten mehr als in der Januar-Prognose angenommen.

„Konsumbeschränkungen, hohe Zinsen, steigende Preise, staatliche Sparmaßnahmen und die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft drosseln die deutsche Wirtschaft und führen zu einer erneuten Winterrezession“, nennt Wollmershäuser die Gründe für die sich verschlechternden Konjunkturaussichten. Zugleich sagte er, dass mit einer Erholung zur Jahresmitte zu rechnen sei. „Da die Zins- und Preisbelastung sowie die Auswirkungen der gestiegenen Kaufkraft der Verbraucher allmählich nachlassen, wird die Wirtschaftsleistung zur Jahresmitte anziehen“, sagte er.

Das Ifo-Institut hat die Konjunkturaussichten für dieses Jahr mehrfach gesenkt. Noch im vergangenen September ging er von einem BIP-Wachstum von 1,4 Prozent aus, im Dezember reduzierte er die Schätzung auf 0,9 Prozent und im Januar dann auf 0,7 Prozent. Auch die Bundesregierung verschlechterte ihre Schätzung, die im vergangenen September noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent in diesem Jahr ausging. Ende Februar gab Wirtschaftsminister Robert Habeck bekannt, dass die deutsche Wirtschaft nach aktualisierten Daten nur um 0,2 Prozent wachsen werde.

Ifo

Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung ist eine Forschungseinrichtung mit Sitz in München. Ifo steht für Information und Forschung. Als einer der größten Wirtschafts-Think Tanks Deutschlands analysiert er die Wirtschaftspolitik und ist bekannt für seinen monatlichen Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland.

Die Schätzungen der Regierung und des Ifo-Instituts für dieses Jahr stimmen überein. Es ist für das kommende Jahr Ifo deutlich optimistischer, da die Regierung mit einem BIP-Wachstum von einem Prozent rechnet.

Was die Inflation angeht, die im gesamten vergangenen Jahr bei 5,9 Prozent lag, geht er davon aus Ifo Das Tempo wird in diesem Jahr auf 2,3 Prozent und im nächsten Jahr auf 1,6 Prozent verlangsamt. Laut Prognose der Regierung könnte die Inflation in diesem Jahr bei 2,8 Prozent liegen und im nächsten Jahr auf zwei Prozent sinken.

Die deutsche Wirtschaft, die größte in Europa, ist im vergangenen Jahr unter dem Druck globaler Krisen um 0,3 Prozent eingebrochen. Deutschland ist der größte Handelspartner der Tschechischen Republik und eine Reihe tschechischer Unternehmen sind von ihm abhängig.

Katrin Taube

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