Aus welchem ​​Klimastamm kommst du?

Wer glaubt nicht immer noch an den menschengemachten Klimawandel? Eine Minderheit, gefährdet. Weniger als 10% der Schweizer bestreiten noch immer, dass die Erderwärmung menschengemacht ist und die Welt vor ein ernstes Problem stellt. Darauf weist das von der ETHZ in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt herausgegebene Umweltpanel Schweiz hin.

Die öffentliche Diskussion spiegelt dieses Ergebnis jedoch nicht wider. Wenn in den Mainstream-Medien und in den sozialen Medien über den Klimawandel diskutiert wird, scheint sich alles zwischen zwei Lagern abzuspielen: denen, die an den Klimawandel glauben, und denen, die dagegen sind.

Standpunkte, die in alle Richtungen platzten

Doch zur Klimakrise gibt es mittlerweile viele Standpunkte: Linke und Libertäre, Wachstumskritiker und Technikfreaks, Optimisten und Pessimisten. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich nur Umweltaktivisten, Wissenschaftler und Jugendliche für das Thema interessierten. Die Klimafrage beschäftigt heute weite Kreise der Gesellschaft – mit ganz unterschiedlichen Schlussfolgerungen.
Die Sozialwissenschaften versuchen, diesen Unterschieden Rechnung zu tragen.

Die Studie „Global Warming’s Six Americas“ der Yale University aus dem Jahr 2009 beschrieb sechs Gruppen in der amerikanischen Bevölkerung nach ihrer Wahrnehmung des Klimawandels: die „Besorgten“, die „Besorgten“, die „Vorsichtigen“, die „Unbetroffenen“, die „Zweifler“. “ und die „Leugner“. Die Autoren wiederholten ihre Umfrage regelmäßig und stellten fest, dass die Gruppe der „Alarmierten“ seit 2018 sprunghaft angestiegen ist: Sie umfasst nun ein Drittel der Amerikaner. Die Yale-Studie wurde auf andere Länder übertragen, darunter auch auf Deutschland. In der Schweiz gab es bisher keine solche Erhebung.

Die Definition der neuen „Stämme“

In den USA wollte Nadia Asparouhova tiefer graben. Als unabhängige Forscherin studiert sie normalerweise den Technologiesektor. Um zu verstehen, wie die Gesellschaft die Klimakrise wahrnimmt, hat sie Artikel, Blogs, Podcasts und Tweets zum Thema Klimawandel analysiert und eigene Interviews geführt. Sie leitete sieben Gruppen ab und nannte sie „Stämme“. „Sie alle eint die Überzeugung, dass der Klimawandel eine dringende Realität ist“, stellt sie fest. Andererseits sind ihre Erzählungen und ihre Lösungen extrem unterschiedlich.“

Viele dieser Stämme, die Nadia Asparouhova in den Vereinigten Staaten klassifiziert hat, existieren auch in Europa und hier – manchmal mit etwas spezifischen Profilen. Nach Rücksprache mit Wissenschaftlern und Politik- und Klimaexperten in der Schweiz hat die NZZ am Sonntag hat für diesen Artikel eine Typologie von sechs Stämmen entwickelt. Die Grenzen sind fließend, mehrere Gruppen teilen ähnliche Überzeugungen und es wird zweifellos notwendig sein, sich mit den Ideen aller auseinanderzusetzen, um die Klimakrise zu meistern.

Aldrich Sachs

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