Audi A6 Allroad TFSI im Test: Samtkreuzer

Warum sollte jemand ein großes Auto mit einem großen Benzinmotor kaufen, besonders bei den heutigen Kraftstoffpreisen? Immerhin ist Diesel besser für so ein Auto, könnte man meinen. Trotz allem, was die Normverbrauchswerte sagen, halte ich es nach einer Woche am Steuer eines Benzin-Allrollstuhls für eine gute Wahl. Aber der Reihe nach.

Der hochgezogene und plastifizierte „A-Sechser“ mit der Bezeichnung Allroad begleitet uns seit 1999 durch die Welt. Er kam in der zweiten Generation des A6-Modells, wir stehen also vor der vierten Inkarnation dieses Modells. Er war nach dem Subaru Outback oder AMC Eagle einer der ersten „abgeholten Kombis“. Und er hat ein gutes Standbein, eine universelle Variante des hervorragenden Autos zu sein, das der A6 als Limousine ist.

Erwarten Sie also von außen natürlich nichts Neues, die Optik dieses Modells ist schon lange bekannt. Eine interessante Kombination ist allerdings die schwarze Lackierung mit schwarzen Kunststoffen um die Kotflügel, dafür aber die silberne Umrandung des Kühlergrills – das Auto wirkt gediegen und elegant und die Ummantelung stört nicht. Die markanten Rücklichter sehen gut aus und Sie werden sie definitiv mit nichts verwechseln.

Beachten Sie die Rotation der Hinterräder.

Foto: Petr Horník, Pravo

Der Innenraum ist ebenso gut verarbeitet wie das Produkt aus Ingolstadt passt und dazugehört. Alles unter meinen Fingern funktioniert gut, ist gut steuerbar und das Zwei-Display-System, wie es von Audi verwendet wird, kommt mir sehr gelegen.

Das untere Display zeigt permanent die Klimatisierung an, man kann sich hier ein paar Shortcuts speichern, um zum Beispiel den Radiosender zu wechseln, und bei der Zieleingabe in eine ansonsten gute Navigation mit hervorragenden Verkehrsdaten kann man sein ganzes Wort auf einmal schreiben Das Auto wird es verstehen.

Allerdings muss ich oft an den Helligkeitseinstellungen der Displays anfassen. Auf die niedrigste Stufe gezogen, ist es nur nachts dunkel, aber tagsüber zu dunkel, obwohl es draußen düster ist. Tagsüber ist die Mitte des Sliders hingegen angenehm, nachts blenden mich die Displays jedoch. Automatisierung konkurriert besser mit der Konkurrenz.

Die Instrumententafel vereint auf perfekte Weise Informationsreichtum und Variabilität mit Übersichtlichkeit.

Foto: Petr Horník, Pravo

Außerdem gefallen mir die Silberstäbe im Innenraum, die bei sonnigem Wetter „Schweine“ in die Augen werfen.

Härtere, aber anständig bequeme Sitze haben in diesem Fall keine Massagefunktion oder verstellbare Seitenteile, aber ich kann damit problemlos das ganze Land durchqueren – genau so, wie es für ein großes deutsches Auto aussieht.

Das Fehlen beheizbarer Rücksitze friert ein wenig ein, Hyundai oder Kia bieten zwar auch eine solche Option an, dafür gibt es aber wieder eine Vier-Zonen-Klimaautomatik.

Er punktet vor allem durch Technik

Der stärkste Trumpf dieses Allradrollstuhls und damit auch der Teil, der mich am ganzen Auto am meisten fasziniert hat, ist jedoch seine Technik. Die Bezeichnung 55 TFSI steht für einen Dreiliter-Sechszylinder-Benziner, ein S-Tronic-Doppelkupplungsgetriebe und ein quattro ultra Quad, das im normalen Fahrbetrieb nur die Vorderachse antreibt und nur bei Bedarf die Hinterachse zuschaltet. Natürlich in dem Bemühen, den Innenwiderstand des Antriebsstrangs zu verringern und damit Kraftstoff zu sparen.

Das zweite Display ist eine hervorragende Kontrolle. Allerdings werfen die glänzenden Balken drumherum bei sonnigem Wetter unangenehme Blendung in die Augen.

Foto: Petr Horník, Pravo

Auf dem Papier klingt es nach etwas, das Probleme verursachen könnte, aber Audi hat es geschafft, das gesamte System nahezu perfekt abzustimmen. Ich finde nicht die geringste Unvollkommenheit im Verhalten des ATV, dank der richtigen Einstellung der Steuerelektronik entsteht in keiner Situation der Eindruck, dass das Auto von den Vorderrädern gezogen wird.

Auch die Tatsache, dass der Motor längs vor der Vorderachse sitzt, haben die Entwickler recht gut verschleiert. Vor allem dank des extra Hinterrads, das natürlich auch so funktioniert, dass man es gar nicht merkt.

Das schwerste Element des Autos aus dem Radstand zu drücken, wirkt sich nämlich nachteilig auf die Fahreigenschaften aus und wir werden nicht lügen, dass es keinen Unterschied zu Mercedes oder BMW mit einem klassischen Konzept gibt, aber das Fahren im Allroad ist immer noch angenehm wenn ich etwas schärfer fahre.

Die Ergonomie des Innenraums ist vorbildlich und alles sieht sehr gut aus.

Foto: Petr Horník, Pravo

Gerade weil ich gerne zügig fahre, fahre ich außerorts meist im Fahrmodus Dynamic, aber mit D-Gang, nicht mit S. Der hat Luftfederung und alles andere als Dynamic wirkt mir zu schaukelnd. In der Stadt ist es nicht schlecht, aber außerhalb hätte ich lieber mehr Sicherheit.

Dazu kommen natürlich die niedrigen Seitenwände der 21″ Bereifung, die gleichzeitig dank des hervorragenden Fahrwerks dem Fahrkomfort nicht abträglich sind. Auf der anderen Seite ist es ein Allroad, also würde man die Möglichkeit erwarten, unbesorgt über die Bordsteinkante zu fahren oder auf einer steinigen Straße zu fahren, und es wäre besser, ein oder zwei Zoll kleinere Räder mit einer entsprechend höheren Seitenwand zu haben der Reifen.

Samtmotor, unvollkommenes Getriebe

Der Motor verdient mindestens das gleiche Lob. Das fängt beim Anlassen an – der Anlasser dreht schnell durch und erinnert einen an Zwölfzylinder, danach springt der Motor mit sanftem Bellen an und schwingt das ganze Auto durch.

Das können nur große, längs eingebaute Motoren, und sie machen den Autofans deutlich, dass sie zum Leben erwacht sind. Wenn Sie mir einen kleinen Lauf erlauben, dann wird mir das an Elektroautos wahrscheinlich am meisten fehlen, wenn wir sie alle fahren.

Gleichzeitig zeigt der allroad mit diesem Motor jedoch sehr schön, was Elektroautos besser sein werden als Verbrenner – in Sanftheit und Ruhe an Bord während der Fahrt. Dieser V6 ist so gut gedämpft, dass ich ihn bei leiser Fahrt kaum wahrnehme.

Und wenn ich etwas mehr Gas gebe, ist sein Klang unter Last sehr angenehm. Nicht so schön wie die „two-nine“ im aktuellen Porsche Cayenne S oder die „two-seven“ in meinem ehemaligen Chrysler Sebring, aber trotzdem schön anzuhören.

Der Sechszylinder klebt vor der Vorderachse, aber die Fahreigenschaften sind alles andere als tragisch.

Foto: Petr Horník, Pravo

Etwas gemindert wird der Fahreindruck durch das Getriebe, das nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es sich um ein Zweikupplungsgehäuse handelt, nicht um einen klassischen Planetenautomaten. Es ist bekannt, wann es schaltet, und es kann nicht so sanft anfahren wie ein Planetenautomat mit hydrodynamischem Drehmomentwandler. Ein solches Getriebe ist im A6 mit Diesel-V6 erhältlich.

Ich lasse es auch im Standardmodus D, weil es den Motor beim Segeln abschaltet. Das Auto ist mit einem 48-Volt-Mildhybrid-System ausgestattet, und die Fähigkeit, den „Sechs-Sechs“ abzuschalten, wenn man mit Autobahngeschwindigkeit fährt, ist einer seiner größten Vorteile. Ein weiterer ist das blitzschnelle und rundum samtweiche Nachstarten, für das das Auto einen Starter-Generator nutzt, der über einen Riemen mit dem Motor verbunden ist.

Die Vordersitze verdienen viel Lob.

Foto: Petr Horník, Pravo

Führt diese Technik zu einem geringeren Verbrauch? Ich hatte einen Wochendurchschnitt von 10,7 l/100 km, was für meine Fahrweise, Fahrzeuggröße und Hubraum vollkommen ausreichend ist.

Allerdings ist anzumerken, dass der direkte Konkurrent Mercedes-Benz E 400d All-Terrain, dessen Diesel-Sechszylinder in Reihe geschaltet ist und zweihundert Newton mehr hat, mit einem um genau zwei Liter geringeren Verbrauch fahren konnte. Gleiches würde für die Dieselversion des allroad gelten, aber beim Benziner kauft man sich die erwähnte Top-Veredelung.

Fast perfekt

Abschließend möchte ich nur die anständige Fähigkeit zum halbautonomen Fahren auf der Autobahn oder hervorragende Scheinwerfer mit Matrix-LED-Technologie erwähnen.

Das unvollkommene Verhalten der Übertragung oder die erwähnte unzureichend anpassbare Helligkeit des Displays sind die einzigen beiden wirklichen Nachteile dieses schwarzen Allrads. Er hat ein tolles Interieur, einen samtigen Motor mit ordentlichem Verbrauch und ein potentes Fahrwerk, das den Nachteil des Motors vor der Vorderachse fast verdrängt. Insgesamt ist es ausgezeichnet.

Audi A6 Allroad 55 TFSI quattro Ultra
Motor:
2995 cc, Sechszylinder-Benzinmotor, Turbo, 48-V-Mild-Hybrid
max. Leistung:
250 kW (340 PS) bei 5000-6400 U/min
max. Drehmoment:
500 Nm bei 1370–4500 U/min
Übertragung:
Siebengang-S-Tronic mit zwei Kupplungen
0–100 km/h:
5,5 Sek
Höchstgeschwindigkeit:
250 km/h
Durchschnittsverbrauch nach WLTP:
7,6-7,8 l/100 km
Durchschnittlicher Verbrauch auf dem Display am Ende unseres Tests: 10,7l/100km
Standby / maximales Gewicht:
[1945/2520kg[1945/2520kg
Länge × Breite × Höhe:
4951 × 2110 × 1542 mm
Grundgepäckvolumen:
565 l
Angetriebene Achse:
4×4, permanent angetriebene Vorderachse, bei Bedarf hinten angebaut
Grundpreis des Modells:
1 723 900 CZK (A6 allroad 40 TDI quattro ultra, 2,0 TDI 204 k 7st. S-Tronic)
Grundpreis der getesteten Version: 1.961.900 CZK
Preis des getesteten Autos: 2.797.300 CZK

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Aldrich Sachs

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