Armut in Deutschland erreicht laut NGO „traurigen Rekord“ wegen Pandemie

16,1 Prozent der Deutschen lebten 2020 unterhalb der Armutsgrenze, die ein Rekordrate durch Pandemie getrieben, heißt es in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht des Gemeinsamen Gesamtverbandes, der verschiedene Hilfsorganisationen gegen soziale Ausgrenzung zusammenfasst.

Laut der NGO waren im Jahr 2020 13,4 Millionen Menschen von Armut betroffen, die angab, dass es keinen proportionalen Anstieg zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gegeben habe, aber trotzdem bestimmt die Kategorie der „Verlierer“, da Selbständige am meisten unter dem Schlag gelitten haben.

Also, während 2019 nur 9 Prozent der Selbstständigen unter der Armutsgrenze lagen, im Jahr 2020 die Quote auf 13 Prozent gestiegen.

Der Bericht basiert auf Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und hebt hervor, dass Bisher wurden mit dieser Methode noch nie ähnliche Armutsquoten erfasst., was einen „traurigen Rekord“ bei den im Jahr 2019 registrierten 15,9 Prozent an sozialer Ausgrenzung darstellt.

Die Quote steigt langsam, aber stetig seit 2006, als sie bei 14 Prozent lag.

„UNGLEICHIGE AUSWIRKUNG“

„Die allgemeinen Folgen der Pandemie hatten ungleiche Auswirkungen auf die Armen“, sagte der Direktor des Joint General Association, Ulrich Schneider, der die Daten auf einer Pressekonferenz in Berlin präsentierte.

Obwohl der Bericht schätzt, dass staatliche Maßnahmen verhinderten, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf die Haushalte noch größer wurden, kritisierte Schneider dies die Exekutive hat nicht genug getan, um die bereits in Armut lebenden Menschen zu unterstützen vor der Pandemie.

Außerdem forderte er die neue Regierung aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen auf, schnell handeln und eine Erhöhung der Sozialleistungen durchsetzen, denn mit dem, was jetzt bezahlt wird, „ist es unmöglich, über die Runden zu kommen“, so Schneider.

Ungebremst wird die Pandemie die Kluft zwischen Arm und Reich weiter vergrößernEr wies darauf hin und führte als Beispiel an, dass die Schwierigkeiten beim Zugang zum Fernunterricht mit geschlossenen Schulen bereits zu einem Rebound bei Jugendlichen geführt haben, die das Studium abbrechen, ohne Schulabsolventen zu erreichen.

Der heute vorgelegte Bericht beleuchtet auch die geografischen Unterschiede, denn während in Bayern und Baden-Württemberg in Süddeutschland nur 12,2 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen sind, sind es in den übrigen Bundesländern durchschnittlich 17,7 Prozent.

Aldrich Sachs

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