Am Freitagmorgen durchsuchte die Polizei mehrere Orte in Deutschland, die sie als radikale Islamisten registrierten und bei denen sie Verbindungen zu einem Terroristen aus Wien fanden. Die Veranstaltung fand nur einen Tag statt, nachdem der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der deutsche Zivile Nachrichtendienst, Thomas Haldenwang, vor der terroristischen Bedrohung in Deutschland gewarnt hatte.
Das Bundeskriminalamt (BKA) durchsuchte nach Medienangaben die Wohnungen mehrerer Radikaler, darunter vier Männer aus Osnabrück, Kassel und dem Stadtteil Pinneberg bei Hamburg, mit denen der Wiener Attentäter vermutlich in Kontakt stehen würde. Die deutschen Behörden scheinen von den österreichischen Ermittlern Informationen über die Festnahme erhalten zu haben. Der in Österreich geborene Kujtim Fejzulai mit Wurzeln in der albanischen Minderheit in Nordmazedonien gilt als der Wiener Selbstmörder.
Deutsche Ermittler ermitteln nun, ob Radikale in Deutschland an dem Anschlag in Wien oder der Vorbereitung ähnlicher Ereignisse beteiligt waren oder ob sie von dem Anschlag im Voraus wussten. Angeklagt ist aber bislang nach Angaben der Staatsanwaltschaft niemand. Der Spiegel schrieb unter Berufung auf seine Quellen, dass im Juli zwei Radikale aus Osnabrück Fejzulaie besuchten und mehrere Tage in seiner Wiener Wohnung verbrachten. Den österreichischen Sicherheitsbehörden war dieses Treffen bekannt.
Ein weiterer Radikaler, 22 Jahre alt, lebte dann einige Zeit in Wien, kehrte aber kürzlich nach Deutschland zurück. Nach Angaben des Spiegels versuchte der Mann, sich der Terrorbewegung Islamischer Staat anzuschließen, wurde aber auf dem Weg nach Syrien in Bulgarien festgenommen. Ein Gericht in Hamburg verhängte daraufhin eine Bewährungsstrafe gegen ihn.
Fejzulai, der bei dem Anschlag von der österreichischen Polizei erschossen wurde, war im April 2019 wegen einer terroristischen Allianz verurteilt worden, nachdem er versucht hatte, nach Syrien zu reisen, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen. Er wurde jedoch Anfang Dezember auf Bewährung entlassen und musste am Deradikalisierungsprogramm teilnehmen. Neustart, der das Programm organisierte, hielt es jedoch nie für eine Lösung.
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