Aktualisieren: 16.03.2022 12:47
Herausgegeben von: 16.03.2022, 12:47 Uhr
Essen (Deutschland) – E.ON hat sich wie andere Energiekonzerne von Russland abgewendet. Das größte Energieunternehmen Deutschlands gab heute bekannt, dass es den Bezug von Erdgas von Handelsunternehmen des russischen Gasriesen Gazprom eingestellt hat. Sie fügte hinzu, dass ihre Beteiligung von 1,1 Milliarden Euro (27,2 Milliarden CZK) an der Gaspipeline Nord Stream 1 infolge der russischen Invasion in der Ukraine an Wert verlieren könnte.
E.ON hat keine langfristigen Lieferverträge direkt mit russischen Produzenten, sondern bezieht einen Teil des Gases von Gazproms Handelsgesellschaften in Europa. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine haben wir die Entnahme neuer Mengen (Gas) von diesen Unternehmen eingestellt“, sagte Konzernchef Leonhard Birnbaum auf der Jahrespressekonferenz.
Europas größter Energienetzbetreiber ist über seinen Pensionsfonds mit 15,5 Prozent an Nord Stream 1 beteiligt. Die Pipeline befindet sich mehrheitlich im Besitz von Gazprom und bildet die Hauptroute, auf der russisches Gas derzeit durch den Grund der Ostsee nach Deutschland fließt.
Die neu fertiggestellte Gaspipeline Nord Stream 2 verläuft ebenfalls parallel zur Gaspipeline Nord Stream 1. Dies würde die Gaskapazität verdoppeln, die Russland nach Europa liefern kann, aber Deutschland blockierte die Inbetriebnahme des Projekts wegen der russischen Invasion.
In diesem Jahr erwartet das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr meldete es einen EBITDA-Gewinn von 7,9 Milliarden Euro. Der Ausblick berücksichtigt die fehlenden Gewinne aus den Kernkraftwerken des Unternehmens, die aufgrund des deutschen Atomausstiegs größtenteils abgeschaltet wurden. Immerhin trugen sie im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro zum EBITDA-Gewinn bei.
Die E.ON-Aktie legte an der Frankfurter Wertpapierbörse kurz nach Mittag um rund 0,6 Prozent zu. Deutschlands wichtigster Aktienindex, der DAX, stieg um mehr als drei Prozent.
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