Wir haben großen Schaden angerichtet, berichten Hacker nach dem Angriff auf einen russischen Ölkonzern in Deutschland

Auch die deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft bestätigte den Angriff und sagte, sie habe sich nach Feststellung einer Sicherheitslücke sofort an die deutsche Polizei gewandt. Die eigenen Lieferungen und Geschäfte des Unternehmens in Deutschland dürften jedoch nicht beeinträchtigt worden sein, so die Tageszeitung die Welt.

Die Hacker selbst behaupten jedoch, 20 TB an Daten von kompromittierten Computersystemen erhalten zu haben, einschließlich Backups von Laptops von Führungskräften. Berichten zufolge gelang es ihnen, während des Angriffs Zugriff auf Dutzende mobiler Geräte zu erhalten, die sie sogar aus der Ferne löschen konnten.

Die gewonnenen Daten werden nun von Hackern analysiert, aber sie planen noch nicht, das gesamte Paket zu veröffentlichen. Der anonyme Angriff wurde durch den Einmarsch russischer Truppen in das Territorium der Ukraine gerechtfertigt.

Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Niederlassung des russischen Energiekonzerns ist der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der zuletzt wegen seiner Haltung zum russischen Einmarsch in die Ukraine scharf kritisiert wurde.

Rosneft ist an drei deutschen Raffinerien beteiligt – nämlich PCK Raffinerie, MiRO und Bayernoil. Das Unternehmen ist für etwa ein Viertel der gesamten Ölimporte nach Deutschland verantwortlich.

Die Hacker haben Russland den Krieg erklärt

Ende Februar erklärte die Anonymous-Bewegung Russland einen Cyberkrieg, damit reagierten die Hacker auf den Einmarsch der Streitkräfte in der Ukraine. Nach der ersten Woche gelang es ihnen, 2.500 russische und weißrussische Ziele anzugreifen.

Bei diesen Cyberangriffen wurden am häufigsten DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) eingesetzt. Sie haben immer das gleiche Szenario: Hunderttausende Computer greifen gleichzeitig auf einen bestimmten Server zu. Er kann eine so große Anzahl von Anfragen normalerweise nicht bewältigen und stürzt. Für normale Benutzer scheint die infizierte Website dann nicht erreichbar zu sein.

Laut ABC News wurden auch die Webseiten des Kremls, der russischen Regierung und die Webseiten des russischen Verteidigungsministeriums stillgelegt. Genau so wurde die Website von RT, früher bekannt als Russia Today, immer wieder außer Betrieb genommen.

Allerdings gelang den Hackern auch ein Angriff auf die Computersysteme der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, da die Russen angeblich die Kontrolle über die Spionagesatelliten verloren hatten. Dies gelang der Hackergruppe NB65, die mit Anonymous verbunden ist.

Aldrich Sachs

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