Ukrainische Kriegsflüchtlinge in Deutschland fühlen sich im Aufnahmeland überwiegend willkommen. Etwa 37 Prozent von ihnen wollen dauerhaft oder zumindest mehrere Jahre in Deutschland bleiben. Dies basiert auf umfangreichen Recherchen.
Daran waren mehrere deutsche Institutionen beteiligt, darunter das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Eine Umfrage unter 11.225 ukrainischen Flüchtlingen von über einer Million ergab, dass 34 Prozent nur bis Kriegsende in Deutschland bleiben wollten, während weitere 27 Prozent unentschlossen waren. Zwei Prozent der Befragten planen, innerhalb eines Jahres zu gehen.
Die Umfrage ergab auch, dass etwa 80 Prozent der erwachsenen ukrainischen Flüchtlinge Frauen sind und dass es sich meist um überdurchschnittlich gebildete Ukrainer handelt. 72 Prozent von ihnen haben einen Hochschulabschluss. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Anfang des Jahres die Mobilisierung angeordnet, Männern im wehrfähigen Alter ist es untersagt, die Ukraine zu verlassen.
Laut der Umfrage sprechen nur vier Prozent der Ukrainer gut Deutsch, aber die Hälfte von ihnen besucht Deutschkurse. Drei Viertel der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland leben privat und nur neun Prozent in öffentlichen Flüchtlingsheimen.
Rund 17 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig, davon 71 Prozent in Jobs, die einen entsprechenden Schul- oder Hochschulabschluss voraussetzen.
Deutschland hat mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen als jedes andere EU-Land außer Polen. Nach Angaben des tschechischen Innenministeriums haben seit Ausbruch des Ukraine-Konflikts über 468.000 Ukrainer in der Tschechischen Republik befristete Visa erhalten. (ČTK)
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