Die Geschichte der Adventskränze reicht bis in die Antike zurück. In den kalten und dunklen Dezembertagen drückten die vorchristlichen Germanen mit einem Kranz aus brennenden Kerzen die Hoffnung auf die langersehnten längeren und wärmeren Frühlingstage aus.
Das gleiche war in Skandinavien der Fall, als die Menschen mit im Kreis brennenden Kerzen zum Gott des Lichts beteten, die Erde wieder der Sonne zuzuwenden, die Tage zu verlängern und der Erde die Wärme zurückzugeben.
Das heutige Aussehen der Adventskränze nahm im Mittelalter Gestalt an, als Christen begannen, sie als Teil ihrer geistlichen Vorbereitung auf Weihnachten zu verwenden. Schließlich ist Christus das „Licht, das in die Welt gekommen ist“, um die Dunkelheit der Sünde zu vertreiben und die Wahrheit und Liebe Gottes auszustrahlen.
Die Tradition, einzelne Kerzen an einem Adventskranz anzuzünden, entstand jedoch erst viele Jahre später, konkret im 19.
Und so baute JH Wichern 1839 einen großen Holzkreis und stellte darauf 19 kleine rote und 4 große weiße Kerzen. In der Adventszeit zündete er nach und nach an jedem Wochentag eine kleine Kerze an. Am Sonntag hat er eine große weiße Kerze angezündet.
Anschließend übernahm die Evangelische Kirche in Deutschland und formte eine Tradition. Da die Kerzen überhaupt nicht billig waren, begannen die Leute nach und nach, zu kleineren Kränzen überzugehen, und es blieben nur 4 große weiße Kerzen, wie wir sie heute kennen.
Symbolik oder Warum verwenden wir natürliche Materialien?
Die Symbolik des Adventskranzes ist wunderschön. Der Kranz besteht aus verschiedenen Nadelbäumen, was dauerhaftes Leben bedeutet. Auch diese Nadelbäume haben eine traditionelle Bedeutung, die in unserem Glauben interpretiert werden kann:
- Lorbeer bedeutet Sieg über Verfolgung und Leiden
- Kiefer, Stechpalme und Eibe bedeuten Unsterblichkeit
- Zedernholz erhält Kraft und Heilung
- Die Stechpalme hat auch ein besonderes christliches Symbol: Stachelige Blätter ähneln einer Dornenkrone
Die runde Form des Kranzes ohne Anfang und Ende symbolisiert die Ewigkeit Gottes, die Unsterblichkeit der Seele und das ewige Leben in Christus.
Zapfen, Nüsse oder Samen, die den Kranz schmücken, sind ein Symbol für Leben und Auferstehung. Alles in allem drückt es die Unsterblichkeit unserer Seelen und das neue, ewige Leben in Christus aus.
Vier oder fünf Kerzen?
Die vier Kerzen stehen für die vier Adventswochen. Aktuell werden Adventskränze mit Kerzen in verschiedenen Farben verwendet, diese sollten jedoch lila oder dunkelblau sein, erinnern an die liturgische Farbe des Advents, bis auf die dritte in Folge – sie ist der Freundschaft gewidmet und sollte rosa sein.
Die Kerzen sollten gegen den Uhrzeigersinn leuchten.
Auch Kränze mit einer fünften, weißen Kerze in der Mitte sind üblich. Es wird am Weihnachtstag angezündet und symbolisiert Christus.
Wichtige Reihenfolge, wie Kerzen leuchten
Die erste Kerze wird am ersten Advent oder am Eisernen Sonntag in Brand gesetzt. Die Kerze heißt Hope. Nach altem Brauch sollte es vom jüngsten Kind der Familie angezündet werden.
Die zweite Kerze wird am zweiten sogenannten bronzenen Adventssonntag in Brand gesetzt. Die Kerze heißt Frieden. Nach altem Brauch sollte es vom ältesten Kind der Familie angezündet werden.
Die dritte Kerze wird am dritten oder silbernen Sonntag in Brand gesetzt. Die Kerze heißt Friendship und sollte rosa sein. Am dritten Adventssonntag zündet die Mutter der Familie Kerzen an.
Die vierte Kerze leuchtet am goldenen Sonntag. Die Kerze heißt Liebe. Traditionell wird die Kerze am vierten Adventssonntag vom Familienvater angezündet.
Fünfte Kerze leuchtet am Weihnachtstag nach Sonnenuntergang. Es ist weiß und Christus geweiht. Es fehlt auf modernen Kränzen oder wird mittig platziert.
Zuhause entzündet man den Adventskranz am besten beim Abendessen, wenn die Familie zusammen ist.
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