Springen. Begraben. Kamil Stoch verletzt. Experten haben keine Zweifel

  • Kamil Stoch sollte nach schwachen Leistungen bei der Vierschanzentournee eine Springpause einlegen und mit doppelter Energie in den Weltcup in Zakopane starten
  • Bedauerlicherweise. Eine Knöchelprellung stand im Weg. Unser Champion kämpft jetzt gegen die Zeit, um sich vor den Olympischen Winterspielen in Peking zu heilen
  • Experten haben keine Zweifel. Ein so erfahrener und betitelter Wettkämpfer sollte trotz seiner gesundheitlichen Probleme stärker auf die Schanze zurückkehren
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Seinen letzten Start im Weltcup im Skispringen hatte Stoch am 1. Januar bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen. Danach musste er sich noch in Innsbruck qualifizieren und schied dann aus dem deutsch-österreichischen Event aus. Er sollte zum Wettbewerb in Zakopane zurückkehren. Leider erlitt er am Mittwoch (12. Januar) eine schwere Knöchelprellung.

– Auch Simon Ammann landete kurz vor Olympia im Krankenhaus und gewann dann zweimal. Möge es mit Kamil genauso sein – erinnerte Adam Małysz, Direktor des Skispringens im Polnischen Skiverband.

Der Schweizer stürzte 2002 im Training vor dem WM-Wettkampf in Willingen fürchterlich. Er kam schlecht über die Schwelle und flog sofort zur Seite. Er war stark vernarbt. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Er war einen Monat weg. Er startete nicht. Er kehrte zu den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City zurück und brachte zwei Goldmedaillen zurück.

Auch Małysz selbst hatte 2011 eine ähnliche Situation wie Stoch. Die WM im Schneesturm fand in Zakopane statt. Bei der Landung stürzte Małysz und erlitt eine Knieprellung. Es war ein Wettbewerb, bei dem Stoch triumphierte. Es schien, dass Małysz ein Problem mit der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft haben könnte. Inzwischen ging er nach Oslo und gewann dort eine Bronzemedaille. Danach kündigte er seinen Rücktritt an.

– Wenn du deinen Wert kennst und in guter Verfassung bist, kann eine Verletzung dich manchmal ausruhen lassen und wird noch stärker sein, wenn du zurückkommst. Manchmal treten sogar Verletzungen auf, wenn der Körper beginnt, sich gegen etwas zu wehren. Als ob er ein Zeichen geben würde, dass Sie sich noch ausruhen müssen. Dass dies bei Kamil der Fall sein wird, wird nicht gesagt, weil es eine sehr individuelle Angelegenheit ist, aber ich denke, es kann davon ausgegangen werden. Solche Situationen passieren sehr oft im Sport – sagte Małysz.

Eine Verletzung, die an sich schon ein schlimmes Ereignis ist, kann jedoch bei Springern dazu führen, dass sie sich mehr auf die Rehabilitation und Behandlung konzentrieren und ihren Kopf vom Springen befreien.

– Es ist definitiv so etwas wie das Abschneiden des Kopfes. Es ist aber auch eine sehr individuelle Angelegenheit. Kamil ist ein so erfahrener Spieler, dass er an nichts denken muss. Er weiß genau, was und wie man unbeschadet davonkommt – gab Małysz zu.

Wir haben Rafał Kot, der vor Jahren Physiotherapeut der polnischen Springmannschaft war, zu der Situation befragt, in der ein Spieler verletzt ist und dann wieder in den Wettkampf zurückkehrt. Ist es möglich, dass Sie in einem solchen Moment zusätzliche Energiemengen extrahieren können?

– Es ist normal, dass ein Athlet nicht verletzt wird. Das ist natürlich immer sehr schlecht. Andererseits kann bei so erfahrenen und titelstarken Wettkämpfern wie Kamil Stoch, der auch ein mental starker Springer ist, etwas vorhanden sein, was wir als Ergebnis- und Wettkampfhunger bezeichnen. Das sei manchmal sehr effektiv, sagte Kot.

Jetzt gilt es, Stochs Rückkehr auf die Schanze nicht zu überstürzen. So auch 2014, als er zu Saisonbeginn am Sprunggelenk operiert wurde und die Rückkehr in die Vierschanzentournee schaffte. Eine zu schnelle Rückkehr zum Hügel bereitete ihm Schwierigkeiten.

– Dieser schnelle Rückschlag brachte Stoch aus dem Gleichgewicht und belastete zusätzlich das Sprunggelenk. Daher glaube ich, dass eine zu schnelle Rückkehr dazu führen könnte, dass Stoch zwei Schritte zurückgeht. Es kann auch bestimmte gesundheitliche Folgen für den Konkurrenten haben – erklärte Kot.

Stoch, damals bei der Vierschanzentournee, belegte in Oberstdorf den vierten Platz. Es war ein großartiges Comeback für diesen Spieler. Rund ein Dutzend Tage später feierte er bereits seine ersten Saisonsiege.

– In seinem Fall war es der Ergebnis- und Konkurrenzhunger, den ich erwähnte. Er kehrte mit einem frischen Kopf zum Hügel zurück. Bei solch erfahrenen Spielern rufen solche Situationen positive Emotionen hervor – schloss Kot.

Von Zakopane – Tomasz Kalemba, Onet Sport

Aldrich Sachs

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