Sorgen und Nöte junger deutscher Muslime

Teheran (IQNA)-Forscher der Goethe-Universität Frankfurt haben kürzlich eine Studie über das Leben, die Bedürfnisse und die Sorgen junger Mitglieder deutscher Moscheen durchgeführt, die zeigt, dass junge Muslime trotz schwerer Diskriminierung in der deutschen Gesellschaft versuchen, die besten Jobs zu bekommen und die beste Ausbildung.

Die Forscher Harry Harun Bahr und Meltam Kolachatan von der Goethe-Universität Frankfurt verteilten einen Fragebogen an 500 junge Mitglieder der türkisch-islamischen Unionsmoschee Ditip zu ihren Lebensbedingungen, Bedürfnissen, Diskriminierung und Problemen in Deutschland.

Meltam Kolachatan sagte, dass junge Muslime den Islam als die beste Religion ansehen und glauben, dass der Islam die beste Lebensweise für Menschen bietet, während sie andere göttliche Religionen respektieren: „Junge Muslime in Deutschland sprechen normalerweise mehrere Sprachen und haben viel Selbstvertrauen im Arbeits- und Studienumfeld: Die jungen Mitglieder der Moscheen sind oft in Deutschland aufgewachsen, haben aber Angst, abgelehnt zu werden, die jungen Muslime denken, dass ihr Land (Deutschland) sie nicht mag und dass die Lebensbedingungen in diesem Land schwierig sind. Laut Untersuchungen konnte Diskriminierung das Leben junger Muslime nicht beeinträchtigen und trotz aller Probleme planen junge Menschen ihre Zukunft in Deutschland. Sie versuchen, gut zu lernen und ihr Deutsch zu verbessern. Junge Menschen ändern auch gerne ihre religiösen Programme und bevorzugen Themen wie Einwanderung, Klimawandel und Armut in Freitagspredigten.“

Die Forschung zeigt auch, dass die meisten jungen Muslime seit dem Kindergarten Diskriminierung und Rassismus erfahren.

Batool Chinar, Leiterin der Jugendabteilung der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Niedersachsen und Bremen, wird wegen ihres Kopftuchs in der Schule und am Arbeitsplatz immer wieder diskriminiert: „Wenn du in der Schule oder bei der Arbeit ein Kopftuch trägst, wirst du es tun diskriminiert werden, manche Leute werden dich belästigen, manche gehen sogar so weit, dich anzuspucken und dich zu beleidigen, das wirkt sich sehr auf das Leben junger Menschen aus“, sagt sie.

Zakaria Altog vom Türkisch-Islamischen Verband Ditib findet, dass die Forderungen junger Menschen ernst genommen werden sollten: „Ich denke, wir müssen auf die Forderungen junger Menschen achten. Die ältere Generation hat ihr Leben mit einer möglichen Rückkehr in ihr Herkunftsland geprägt, die jüngere Generation will ihr Leben langfristig in Deutschland aufbauen. Deshalb müssen Moscheeverbände die Kritik jüngerer Mitglieder ernst nehmen und sich auf den Generationswechsel vorbereiten“, sagte er.

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Aldrich Sachs

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