Wer wird Angela Merkel nachfolgen? Ende 2020 deutete fast alles in den Deutschlandtrend-Umfragen auf einen klaren Sieg der Christlich Demokratischen Union (CDU) und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU hin, die im April Armin Laschet zu ihrem Kanzlerkandidaten wählten. Mathematisch ist die Koalition mit den Grünen seit Monaten zum Greifen nah.
Zusammen erreichten diese Parteien dann sogar 57 Prozent. Auch als das CDU/CSU-Lager schwächelte und im Mai zeitweise von den Grünen überholt wurde, schien in einer regelmäßig durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap die Hauptfrage zu lauten: Wer wird das Kanzleramt von Angela Merkel übernehmen, seit 2005 regiert? Armin Laschet oder die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock?
Aber drei Monate später änderte sich die Situation grundlegend. In der aktuellen Deutschlandtrend-Umfrage liegen die Wertungen der schwarz-grünen Koalition nur noch bei 46 Prozent. SPD, Freie Demokraten (FDP), Alternative für Deutschland (AfD) und Linke kommen bei der Zusammenfassung ihrer Unterstützung auf genau das gleiche Ergebnis. Alle Parteien müssen sich also mehr denn je Gedanken machen, mit wem sie sich nach der Bundestagswahl am 26. September eine gemeinsame Regierung vorstellen können.
Olaf Scholz wäre die direkte Wahl
Plötzlich darf sogar SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf die rot-grün-gelbe Regierungskoalition hoffen. Seine Partei ist nur einen Prozentpunkt von den Grünen entfernt und eine solche Koalition mit der FDP ist theoretisch möglich. Wenn sich dieser für die SPD günstige Trend fortsetzt und die CDU/CSU weiter absinkt, könnte es sogar reichen, um eine schwarz-rote Mehrheit zu erreichen. Ob sie sich inhaltlich einigen könnten, ist eine ganz andere Frage.
Wenn Deutschland seinen Kanzler direkt wählen könnte, hätte Olaf Scholz immer noch die Oberhand. Mit 35 Prozent liegt die SPD-Kandidatin deutlich vor Armin Laschet (29) und Anna Baerbock (16), die weit dahinter liegen. Noch deutlicher wird der Vorteil bei der Frage, wie zufrieden die Wähler mit der politischen Arbeit des Trios sind: Scholz führt mit 48 Prozent klar, Baerbock mit 27 Prozent und Laschet mit 24 Prozent.
Angela Merkel immer noch die beliebteste Politikerin
Angela Merkel bleibt auch am Ende ihrer vierten Amtszeit mit 66 Prozent die unangefochtene Nummer eins in dieser Kategorie. Die langjährige Kanzlerin, die sich nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hat, genießt in der deutschen Öffentlichkeit hohe Zustimmung. 75 Prozent halten den christdemokratischen Politiker für einen guten Kanzler. Mit Ausnahme der AfD genießt sie hohe Zustimmung bei den Wählern aller Parteien. Mehr als zwei Drittel der Befragten halten die 67-jährige Angela Merkel für kompetent, führungsstark, zuverlässig und sympathisch.
Angela Merkel wird auch in der letzten Episode ihrer Amtszeit mit einer der größten Krisen und Herausforderungen konfrontiert, die sie als Politikerin erlebt hat: der Coronavirus-Pandemie. Auch bei der Deutschlandtrend-Umfrage im August wurden zu diesem Thema wieder mehrere Fragen gestellt. Forschungsteams die Öffentlichkeit wollte unter anderem wissen, inwieweit Menschen bereit sind, sich impfen zu lassen? 12 Prozent wollen sich laut einer Umfrage „wahrscheinlich nicht“ oder „definitiv nicht“ impfen lassen. Als Hauptgrund nannten 69 Prozent der Befragten die Möglichkeit unbekannter gesundheitlicher Folgen.
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