Für das Leben. Ein deutsches Gericht hat einen Mann bestraft, der in eine Parade gefahren ist

Ein Gericht in Kassel hat einen Mann zu lebenslanger Haft verurteilt, der im vergangenen Februar vorsätzlich in einen Karnevalsumzug im westdeutschen Volkmarsen gefahren und dabei mindestens 88 Menschen, darunter 26 Kinder, verletzt hatte.

Das Gericht stellte fest, dass der Mann eine schwere Straftat begangen habe, was bedeutet, dass er nach 15 Jahren Haft nicht automatisch das Recht habe, aus der Haft zu fliehen, wie es in Deutschland üblich sei, schrieb der Server tagesschau.de.

Der 31-Jährige, dessen Name von den Behörden nicht veröffentlicht wurde, wurde unter anderem wegen 88-fachen versuchten Mordes verurteilt. Die Staatsanwaltschaft behauptete, sie habe zweifelsfrei nachweisen können, dass die Tat vorsätzlich, zielgerichtet und geplant gewesen sei. Ziel sei es gewesen, Menschen zu töten oder zu verletzen, sagte Staatsanwalt Melike Aydogdu Anfang Dezember. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Täter die Tat im Vorfeld geplant, er installierte sogar eine Kamera vor der Windschutzscheibe des Autos, um die Durchfahrt auf Video festzuhalten.

„Ein technischer Defekt am Auto und ein medizinischer Grund beim Angeklagten können ausgeschlossen werden“, sagte Oberstaatsanwalt Tobias Wipplinger kürzlich in einer mündlichen Verhandlung. Der Täter trage die volle strafrechtliche Verantwortung. Der Mann wollte sich wegen seiner unglücklichen Lebenssituation, die von Arbeitslosigkeit, finanziellen Problemen, sozialer Isolation und Frustration geprägt war, an Menschen rächen.

Der Sträfling attackierte den Rosa Montag, an dem vor allem in vielen westdeutschen Städten Paraden mit satirischen allegorischen Streitwagen stattfinden. Zu diesen Anlässen versammeln sich normalerweise viele Trinker in verschiedenen Kostümen auf den Straßen.

In Deutschland gelten seit 2016 strengere Sicherheitsregeln bei öffentlichen Massenveranstaltungen, als der abgelehnte Asylbewerber aus Tunesien, Anis Amri, auf dem Weihnachtsmarkt mit einem gestohlenen Lastwagen in Menschen fuhr und zwölf von ihnen tötete, darunter einen Tschechen. Später wurde er auf der Flucht von der italienischen Polizei erschossen.

Aldrich Sachs

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