Finnland. Ungeklärter Flug eines russischen Flugzeugs über strategische Objekte

Die finnische Luftwaffe teilte am Dienstag mit, dass ihr ein ziviler Flug bekannt und genehmigt worden sei. „Die Streitkräfte spekulieren nicht über die Routen oder Ziele ziviler Fluggesellschaften“, heißt es in der Pressemitteilung und betont, dass der finnische Luftraum rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und das ganze Jahr über bewacht und gesichert wird.

Der Vorsitzende des parlamentarischen Verteidigungsausschusses, Ilkka Kanerva, erwartet jedoch Erklärungen von russischer Seite. „Das war kaum ein Zufall“, sagte ein erfahrener Politiker am Dienstag und wies darauf hin, dass die Flugroute genau über strategische Objekte verlief, die für die Sicherheit des Landes unerlässlich sind und Informationen darüber weitgehend geheim bleiben.

Der Flug der Boeing 747 von AirBridgeCargo Airlines, einer der größten Frachtfluggesellschaften Russlands, fand am Samstag statt.

Nach Informationen des finnischen Radiosenders Yle, der das Ereignis enthüllte, führte der Flug von Moskau nach Murmansk. Über dem Weißen Meer drehte die Maschine und nahm, über Mittel- und Südfinnland, Kurs auf Leipzig, Deutschland, wo sich eine der europäischen Niederlassungen des Unternehmens befindet.

Laut Kommentatoren verläuft der Flugweg nach Deutschland über das Baltikum, nicht über Finnland. Laut lokalen Sicherheitsexperten könnte es sich möglicherweise um eine „Spionageoperation“ oder eine „russische Provokation“ während einer angespannten Sicherheitslage in Europa handeln.

Laut Jukka Savolainen vom Helsinki Hybrid Threats Centre of Excellence (Hybrid CoE) hätte dies ein „Test“ der Reaktion in Finnland sein können.

Lokale Medien weisen auch darauf hin, dass das Ereignis mit den laufenden Verhandlungen zwischen der NATO und Russland über die Ukraine, der Präsenz der russischen Flotte in der Ostsee oder der Beobachtung von Drohnen über Kraftwerken in Schweden in den letzten Tagen zusammenfiel.

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Aldrich Sachs

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