Die Welt über das Durchsickern polnischer Militärdaten: Diskreditierung an der Nato-Ostflanke

Angefangen bei Bolzen und Munition bis hin zu Panzern und Kampfflugzeugen: Fast 1,8 Millionen Daten über die Armee wurden im Internet gefunden. Die für jedermann zugänglichen Daten enthalten detaillierte Informationen über die Bewaffnung der polnischen Armee, darunter Leopard 2-Panzer und F-16-Flugzeuge.

„Die polnischen Behörden haben die Situation noch nicht gemeistert“, betont der deutsche Journalist.

Kompromiss der polnischen Armee

Philipp Fritz prognostiziert, dass der Data-Leak-Skandal Folgen für die polnische Innenpolitik haben wird. Wie er betont, fordern Oppositionspolitiker den Rücktritt von Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak.

Laut dem Journalisten „Die Welt“ wird die Empörung über den Skandal im Ausland nicht geringer sein. „Polen schützt die Ostflanke der NATO und ist eines der Schlüsselländer des Bündnisses. Die polnische Armee ist jetzt diskreditiert, sichtbar, jeder kann ihre Stärken und ihre Schwächen einschätzen“, heißt es in Die Welt.

Laut Piotr Pytl, dem ehemaligen Chef der Spionageabwehr, sind die im Internet verfügbaren Daten von „strategischer Bedeutung“ und für russische Dienste von Interesse.

Spionageoperation oder Vernachlässigung?

Philipp Fritz stellt fest, dass die Umstände des Leaks unklar sind. Es ist nicht bekannt, ob es sich um eine Spionageoperation oder um menschliches Versagen handelt. Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass ein Mitarbeiter der Inspektion für die Unterstützung der Streitkräfte in Bydgoszcz die Datei auf einem nicht autorisierten Server geteilt hat.

Das erklärt ein Kommentator der Welt Onet-Journalisten entdeckten den Skandalund es wurde von Quellen im Militär bestätigt. Die Internetplattform Onet gehört zum Medienkonzern Ringier Axel Springer Media, der aus zwei Einheiten besteht – der Schweizer Ringier AG und der deutschen Axel Springer SE. Das nutzen regierungstreue Journalisten aus, greifen die Redaktion von Onet als „deutsches“ Medium an und werfen ihr vor, sich in polnische Angelegenheiten einzumischen, um Polen zu schaden.

Die Regierung spielt den Skandal herunter

Die Welt weist darauf hin, dass die polnischen Behörden versuchen, das Problem herunterzuspielen und sicherzustellen, dass das Datenleck keine Gefahr für die Staatssicherheit darstellt.

Experten widersprechen. Onet-Journalist Marcin Wyrwal sagte gegenüber Die Welt: „Es reicht aus, sich die Daten anzusehen, um zu verstehen, worum es geht; dass es sich um einen Skandal handelt, der möglicherweise die Sicherheit Polens und der NATO gefährden könnte.“

Philipp Fritz weist darauf hin, dass, wenn Russland hinter dem Datenleck steckt, es nicht der erste Hackerangriff des Landes war. Der aktuelle polnische Skandal fiel mit Spannungen zwischen der Ukraine und Russland zusammen, schließt der Autor.

Aldrich Sachs

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