„Die mächtige fünfte Welle.“ Deutschland will Impfstoffe aus Polen kaufen | Deutschland – aktuelle deutsche Politik. DW-Nachrichten auf Polnisch | DW

Wegen der Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus – Omicron – forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD eine Beschleunigung der Auffrischungsimpfkampagne. Nötig sei eine „massive Unterstützungskampagne“, die darauf abziele, „mehreren Millionen Menschen pro Woche eine zusätzliche Dosis zu verabreichen“, sagte Lauterbach.

Der Gesundheitsminister rechnet mit einer „mächtigen fünften Welle“ von Coronavirus-Infektionen. – Leider wird die Situation immer noch unterschätzt. In England, wo sich das Omicron bereits weit verbreitet hat, verdoppeln sich die Fallzahlen nun alle ein bis zwei Tage, sagte Lauterbach. Und es ist noch ungewiss, ob diese Variante bei Erwachsenen tatsächlich einen milderen Krankheitsverlauf verursacht als die bisherigen Varianten.

Deutschland will Impfstoffe aus Polen kaufen

Mit einem Doppelimpfstoff allein sei Omicron „nicht zu kontrollieren“, betonte Lauterbach. Wie er anmerkte, werde er in den kommenden Tagen mit allen Mitteln versuchen, weitere Dosen für umfangreiche Zusatzimpfungen zu bekommen.

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

Bei dem bisher in Deutschland dominierenden Impfstoff BioNTech/Pfizer werde es „etwas schwieriger“, so forderte der Minister Mediziner auf, Moderny einzusetzen, dessen Ressourcen in Deutschland für die nächsten beiden ausreichen würden Wochen. Lauterbach kündigte an, die Auslieferung von 35 Millionen Dosen Moderna zu beschleunigen, davon 10 Millionen im Dezember nach Deutschland. Darüber hinaus laufen Gespräche mit Rumänien, Bulgarien, Portugal und Polen über die kurzfristige Übernahme von Dosen, die in diesen Ländern nicht benötigt werden.

Hinsichtlich der Abstände zwischen den Auffrischimpfungen geht der Bundesgesundheitsminister davon aus, dass in Kürze eine neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorliegen wird. Bisher empfahl dieses Expertengremium ergänzende Impfungen nach etwa sechs Monaten. Mittlerweile ist eine Impfung aber teilweise schon nach fünf Monaten oder sogar früher möglich.

Zugang zum Laden für geimpfte und geheilte Personen

Der Gesundheitsminister unterstützte die Beschränkungen im Einzelhandel, die vorsehen, dass nur geimpfte und rekonvaleszente Personen Geschäfte betreten dürfen (sog. 2G-Regelung). Lauterbach betonte, sie seien „viel effektiver als die Maskenpflicht“.

Das 2G-Prinzip im Einzelhandel sorgt jedoch für viele Kontroversen. Am Freitag hat das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg diese Regelung für den niedersächsischen Einzelhandel vorübergehend ausgesetzt. Das Gericht argumentierte, dass diese Bestimmungen derzeit keine notwendige Schutzmaßnahme seien. Außerdem könnten sie mit dem Gleichheitsgrundsatz unvereinbar sein, da sie nicht für alle Geschäfte gelten.

Am selben Tag wies das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein eine Beschwerde gegen derartige Regelungen in diesem Bundesland ab.

(AFP, DPA / Zuhause)

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Aldrich Sachs

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