Die europäische Pharmaindustrie will die Arzneimittelverfügbarkeit beschleunigen

Das jetzt veröffentlichte Versprechen der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA im ursprünglichen Akronym) wolle Millionen von Patienten in ganz Europa einen schnelleren und gerechteren Zugang zu Arzneimitteln ermöglichen. Zentral zugelassene Arzneimittel sind in kleineren und osteuropäischen Mitgliedstaaten verfügbar, verglichen mit 92 % in Deutschland

Die Maßnahme sei gerechtfertigt, sagt der Verband, weil Patienten haben europaweit nicht gleichzeitig Zugang zu neuen Arzneimitteln. Ein Deutscher beispielsweise wartet durchschnittlich vier Monate und ein Portugiese fast zwei Jahre, also 22 Monate.

Einer der Gründe für die Verzögerung liegt in der Zeit, die Pharmaunternehmen benötigen, um den nationalen Antrag auf Zugang zu dem Medikament einzureichen. Daher, erklärt der Verband in dem Dokument, verpflichten sich die EFPIA-Unternehmen ab heute, schnellstmöglich, spätestens jedoch zwei Jahre nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur, einen Antrag auf nationalen Zugang in allen Ländern der Europäischen Union zu stellen.

Die Zusage soll dazu beitragen, Patienten in ganz Europa einen schnelleren und gerechteren Zugang zu Arzneimitteln zu ermöglichen.“, sagt der Unternehmensverband in der Erklärung, wonach die EFPIA-Daten zeigen, dass die Unterschiede in der Zeit, die Patienten benötigen, um Zugang zu neuen Arzneimitteln zu erhalten, in verschiedenen Mitgliedstaaten „zunehmen“.

Auch in Bezug auf die Verfügbarkeit innovativer Arzneimittel treten erhebliche Unterschiede auf, z weniger als 30 % der neuen zentral zugelassenen Arzneimittel sind in kleineren Mitgliedstaaten und Osteuropa erhältlich, verglichen mit 92 % in Deutschland.

Eine Analyse des Unternehmens IQVIA (das den Fortschritt im Gesundheitswesen mithilfe von Daten, Technologie, fortschrittlichen Analysen und wissenschaftlichen Erkenntnissen unterstützt) zeigte, dass das Engagement des Verbands die Verfügbarkeit von Arzneimitteln in mehreren Ländern von 18 % auf 64 % erhöhen und die Vorlaufzeit für verkürzen könnte neue Medikamente in mehreren Ländern ebenfalls nach vier bis fünf Monaten.

Um den Prozess zu beschleunigen und transparenter zu machen, soll laut Mitteilung auch ein Portal gestartet werden, auf dem Inhaber von Zulassungen zur Markteinführung eines bestimmten Medikaments Informationen über das Medikament und den jeweiligen Zeitpunkt erhalten können.

Die EFPIA wird auch eine Debatte über ein gerechteres System anstoßen, so dass der Preis innovativer Medikamente je nach Wirtschaftsniveau zwischen den Mitgliedstaaten variieren kann.

Aldrich Sachs

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