Die deutsche Schule des Bahaus kehrt mit einer Ausstellung nach Kuba zurück

Havanna, 23. März (EFE).- Das Zentrum für zeitgenössische Kunst Wifredo Lam in Kuba beherbergt ab diesem Donnerstag die Ausstellung „Die ganze Welt ist ein Bauhaus“, die anhand von Fotos, Modellen und verschiedenen Stücken den Beitrag dieser gegründeten Architekturschule und Designfirma widerspiegelt in Deutschland vor einem Jahrhundert.

Der Titel der Ausstellung ist ein Satz des Bahaus-Schullehrers Fritz Kuhr über die Bewegung, die „das Verständnis der Verbindung von Kunst, Handwerk und Leben für immer verändert hat“, erklärte die künstlerische Leiterin der Ausstellung, Valerie Hammerbacher.

Die Ausstellung, die bis zum 21. Mai geöffnet ist, ist in acht Ausstellungsbereiche unterteilt, die „die Vielfalt der Ideen und Lösungen widerspiegeln, die von dieser Schule vorgeschlagen wurden, die alle künstlerischen Ausdrucksformen zusammenbrachte“, fügte er hinzu.

Der deutsche Architekt und Designer Walter Gropius gründete die Schule 1919 unter dem künstlerischen Konzept des Komforts von Objekten durch die Einfachheit des Designs, in dem Versuch, Kunst, Handwerk und Design zu verschmelzen, immer aus dem Prisma von Nützlichkeit und Pragmatismus.

Die Bewegung, die sich in Architektur, Design, Handwerk und anderen künstlerischen Ausdrucksformen widerspiegelt, plädiert für Objekte, „die trotz einfacher Designs so raffiniert sind wie die der bildenden Kunst“, sagte Hammerbacher.

Zu den ikonischsten Stücken dieser europäischen Schule gehören so unterschiedliche Artefakte wie die Barcelona-Stühle – von Mies van der Rohe und Lily Reich – und der Wassily – von Marcel Breuer –, die Futura-Typografie von Paul Renner, die Wiege von Peter Keler und die Marianne Brandt Teekanne.

Das Bauhaus umfasste auch Architektur, mit Gebäuden wie dem Hauptsitz in Dessau – von Walter Gropious –, der Zeche Zollverein – von Fritz Schupp und Martin Kremmer – und dem deutschen Pavillon für die Weltausstellung 1929 in Barcelona – von Mies van der Rohe –, zu den prominentesten.

Trotz seiner Schließung 1933 wegen Schikanen der Nationalsozialisten seien die Konzepte des Bahaus künstlerische Grenzen überschritten und zum Maßstab der Moderne geworden, so der Experte.

In Kuba spiegelt sich diese künstlerische Bewegung in Gebäuden wie dem Solimar und dem Deauville Hotel wider, beide im Zentrum von Havanna.

Der deutsche Künstler Boris Friedewald ist Kurator der Ausstellung, die vom Institut für Internationale Kulturbeziehungen der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und mit Unterstützung der Botschaft des europäischen Landes in Kuba organisiert wird.

Berthold Baumann

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