Die Anhebung des deutschen Mindestlohns auf 12 Euro ist für den 1. Oktober geplant

Gepostet am 23. Januar 2022, 13:09 UhrAktualisiert am 23. Januar 2022 um 14:16 Uhr

Sechs Wochen nach dem Amtsantritt der neuen deutschen Koalition hat ihr sozialdemokratischer Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil eine erste Version des Gesetzentwurfs zur Anhebung des Mindestlohns von derzeit 9,82 Euro fertiggestellt. 12 Euro pro Stunde. Die Regierung strebt ein Inkrafttreten dieser Maßnahme zum 1äh nächsten Oktober. „Ab diesem Jahr werden wir unser Versprechen halten“, begrüßte der Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert.

Im Herzen der Kampagne von Olaf Scholz ist dieses Engagement sehr sensibel geworden. Steigende Energiepreise und Unterbrechungen in Lieferketten, die die Inflation auf ein seit den 1990er Jahren nicht mehr gesehenes Niveau getrieben haben, erodieren die Kaufkraft der Haushalte … und ihre Zufriedenheit mit der Regierung: Nur 37 % der befragten Deutschen geben an, zufrieden zu sein, gegenüber 45 %, die enttäuscht sind eine Yougov-Umfrage.

Fast jeder fünfte Mitarbeiter ist betroffen

Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom Dezember erhält fast jeder fünfte deutsche Arbeitnehmer (7,8 Millionen Menschen) ein Gehalt von weniger als 12,27 Euro, 92 % von ihnen haben Anspruch auf die Erhöhung: 7,2 Millionen Personen könnten somit von dieser Reform profitieren, die Deutschland nach Luxemburg zum Land mit den höchsten Geboten in der EU machen wird.

Der Fachkräftemangel ist so groß geworden, dass er unsere Wirtschaft erheblich bremst.

Christian DürrLandtagsvorsitzender der Liberal Democratic Party

Ein wichtiges Argument für die Regierung, Deutschland droht eine Fachkräftekrise. „Der Fachkräftemangel ist so gravierend geworden, dass er unsere Wirtschaft erheblich bremst“, hämmerte der Fraktionsvorsitzende der Liberal Demokratischen Partei (FDP), Christian Dürr, am Freitag in einem Interview mit der Zeitschrift „WirtschaftsWoche“ ein. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Löhne wird zum Ausgleich der Pensionierungen unabdingbar sein, insbesondere durch die „schnellstmögliche“ Anwerbung von 400.000 ausländischen Fachkräften pro Jahr.

20 Milliarden zusätzliche Steuereinnahmen

Laut dem in der deutschen Presse verbreiteten Textentwurf bringt die Maßnahme auch 700 Millionen Einnahmen für die Sozialversicherungsträger. Eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Wirtschaftsforschung (IMK) errechnet zudem, dass die Lohnerhöhung langfristig zu einer Produktivitätssteigerung von rund 1 % und einer Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Leistung von rund 1 % führen wird. 0,5 %, wobei die preisgünstigsten Unternehmen zugunsten zusätzlicher Aktivitäten der effizientesten verschwinden. Außerdem soll der Staat jährlich 20 Milliarden mehr Steuereinnahmen erzielen.

Auf der anderen Seite der Medaille bedeutet diese Anhebung des Mindestlohns für die Arbeitgeber zusätzliche Kosten von 1,63 Milliarden Euro im letzten Quartal. Ihr Verband droht der Regierung mit Rechtsmitteln und argumentiert, dass eine solche Maßnahme ein Vorrecht gemeinsamer Verhandlungen sei. Das IMK betont jedoch, dass die Exekutive berechtigt sei, dem Bundestag eine Gesetzesänderung vorzulegen. Der Text sieht auch vor, den Sozialpartnern die Kontrolle über eine künftige Erhöhung zu geben, die für Anfang 2024 vorgesehen ist.

Aldrich Sachs

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