Deutschland verhaftet Militär, das der Spionage für Russland verdächtigt wird | Welt

Ein Mitarbeiter der Bundeswehr wäre mehrfach zur russischen Botschaft in Berlin (Foto) und zum russischen Konsulat in Bonn gegangen – Foto: Michael Kuenne/Zumapress/picture Alliance/via DW

Ein deutscher Bundeswehrdienstleistender wurde am Mittwoch (9) wegen des Verdachts der Spionage für Moskau festgenommen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Er wurde in der Stadt Koblenz im westdeutschen Bundesland Rheinland-Pfalz festgenommen. Die Staatsanwälte sagten, der Verdächtige habe wiederholt das russische Konsulat in der Stadt Bonn im Nachbarland Nordrhein-Westfalen und auch die russische Botschaft in Berlin besucht.

Was ist über den Tatverdächtigen bekannt?

Der als Thomas H. identifizierte Mann hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai „auf eigene Initiative“ die russische Botschaft und das russische Konsulat besucht und seine Kooperation angeboten.

Er wird verdächtigt, Informationen über seine Tätigkeit in einer Bundeswehrabteilung an diplomatische Vertretungen weitergegeben zu haben, mit der Absicht, diese an den russischen Geheimdienst weiterzugeben.

In einer Stellungnahme der Bundesanwaltschaft hieß es, der Mann sei beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Leistungsunterstützung der Bundeswehr tätig gewesen, zuständig für die Ausstattung der Streitkräfte mit Material und Waffen sowie für die Entwicklung, Erprobung und Beschaffung von Technologien für das Militär verwenden. .

„Es besteht der dringende Verdacht, dass der Angeklagte für einen ausländischen Geheimdienst gearbeitet hat“, erklärte die Anklage. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Mannes wurden von Ermittlern durchsucht.

Die Ermittlungen wurden in enger Abstimmung zwischen dem Militärgeheimdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) durchgeführt.

Körper warnt vor „aggressiver“ russischer Spionage

Im Juni warnte das BfV vor einer „aggressiven russischen Spionageoperation“ und einem wachsenden Interesse des Kremls an der Informationsbeschaffung.

„In Zukunft wird mit einer verdeckteren und aggressiveren russischen Spionageoperation sowie von Russland ausgehenden Aktivitäten im Cyberspace gerechnet“, hieß es.

In dem Bericht hieß es, die russischen Geheimdienste versuchten, „neues Personal nach Deutschland zu holen“.

Mitte April wies Deutschland mehrere russische Diplomaten wegen Spionagebefürchtungen aus. Als Reaktion darauf wies Moskau mehr als 20 deutsche Diplomaten an, Russland zu verlassen.

Einen Monat später begrenzte Russland die Zahl der deutschen Mitarbeiter im Land auf 350, was zur erzwungenen Abwanderung von Hunderten von Mitarbeitern aus diplomatischen Vertretungen und anderen Institutionen führte.

Als Reaktion darauf ordnete Berlin die Schließung von vier der fünf russischen Konsulate in Deutschland an.

Clothilde Kopp

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