Armin Schuster, Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, sagte, rein digitale Warnungen seien nicht der richtige Weg.
„Wir wollen nur die guten alten Sirenen zurück“, sagte Schuster.
In Zusammenarbeit mit den einzelnen Bundesländern sollen die Sirenen an den „richtigen Stellen“ wieder installiert werden. Dafür seien bislang 90 Millionen Euro (2,3 Milliarden Kronen) vorgesehen, die seiner Meinung nach nicht ausreichen werden. „Wir werden mehr Geld brauchen“, sagte er. Gleichzeitig warnte er, dass die Rückkehr der Sirenen ein Projekt für mehrere Jahre sei.
Nur ein Bruchteil der Deutschen hat die Anwendung heruntergeladen
Im ZDF-Fernsehen verteidigte Schuster ursprünglich den Ansatz der Behörden, Sirenen durch digitale Technologien zu ersetzen: „Unser Warnsystem funktioniert auf Bundesebene. Der Deutsche Wetterdienst gibt gute Warnungen heraus. „
Beschädigtes Altenahr
Foto: Mirgeler Lino, CTK
Er wies nur darauf hin, dass es oft nicht möglich sei, eine halbe Stunde im Voraus zu sagen, welcher Ort von einem starken Regen betroffen sein wird. „Wir haben 150 Warnungen über Anwendungen und Medien verschickt“, fügte Schuster hinzu. Allerdings haben nur neun Millionen Menschen in Deutschland, also etwas mehr als ein Zehntel der Bevölkerung, Nina mit Extremwetterwarnungen heruntergeladen.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul räumte in Bild die Notwendigkeit ein, den Katastrophenschutz zu verbessern. „Aber nicht alles kann hundertprozentig funktionieren“, sagte Reul. Er fügte jedoch hinzu, dass darüber nachgedacht werden müsse, wie die Katastrophenwarnungen für Personen verbessert werden könnten, die keine wetterbezogene Katastrophenwarnungsanwendung haben.
Die Opposition der FDP kritisierte Bundesinnenminister Horst Seehofer wegen des Versagens im Bevölkerungsschutz, weil die Warnungen der Meteorologen nicht rechtzeitig bei der Bevölkerung angekommen seien: „Das ist ein schwerwiegender Fehler, für den Bundesminister Seehofer persönlich Verantwortung tragen sollte.“
Die Lage beruhigt sich
Im Westen Deutschlands werden am Montag keine Warnungen vor gefährlichen meteorologischen Phänomenen ausgegeben. Die Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen hat dem Ansturm des Wassers standgehalten. Das Wasser wird jedoch weiterhin abgelassen.
In Passau stieg der Pegel der Donau in der Nacht zum Montag an, blieb aber unter 8,5 Metern. Der Stadt gelang es auch, zwei Menschen auf Schlauchbooten zu retten, die bei einer dramatischen Operation umgekippt waren. Auf der unbewohnten Insel Soldierau an der Grenze zu Österreich klammerten sie sich an Treibholz.
Ein Polizeisprecher sagte, die Idee der beiden Mitglieder des Bootes sei nicht gut. „Es ist lebensgefährlich“, warnte er.
Die Ruinen der Straßen- und Eisenbahnbrücke bei Altenahr
Foto: Philipp von Ditfurth, ČTK / AP
Im oberbayerischen Berchesgaden, das vom Hochwasser an der Ache betroffen war, mussten am Wochenende mehr als 160 Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Teile des zerstörten Altenahrs werden monatelang ohne Trinkwasser sein
Aufgrund der durch das Hochwasser zerstörten Infrastruktur werden Teile von Altenahr über Monate ohne Trinkwasser sein. Zudem befürchtet Bürgermeisterin Cornelia Weigand, dass nach dem Bau neuer Häuser wieder Menschen ins Dorf zurückkehren.
Verschütteter Fluss Ahr
Foto: TV7, ČTK / AP
„Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so verwüstet ist, dass es an manchen Orten wochen-, wenn nicht sogar monatelang kein Trinkwasser geben wird“, sagte Weigand der Bild. Daher sei es ihrer Meinung nach sehr wichtig, Notfalllieferungen im Bedarfsfall Monate im Voraus sicherzustellen. Gleiches gilt für die Stromversorgung.
Der Bürgermeister hat keine Ahnung, wann sich die Lage in der Stadt wieder normalisiert. „Unser Dorf wird sicher anders aussehen, denn viele Häuser, die dort fünfzig, hundert, hundertfünfzig Jahre stehen und abgerissen werden mussten“, fügte Weigand hinzu.
Trotzdem hofft er, dass das Dorf überlebt, auch wenn es nicht weiß, wer dorthin zurückkehren wird. Dies sei ihrer Meinung nach weder kalkulierbar noch planbar.
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