FRANKFURT, Deutschland (Reuters) – Die Erdgasvorräte in Deutschland sind in den vergangenen 24 Stunden trotz sinkender russischer Lieferungen leicht gestiegen, teilte die Bundesnetzagentur am Samstag mit und bestätigte gleichzeitig, dass die Lage „angespannt“ sei.

Der Füllgrad der Gasreserven in Deutschland erreichte am Samstag 56,67 % gegenüber 56,29 % am Freitag, teilte die Bundesnetzagentur mit.

Die Bundesregierung hat Unternehmen und Privatpersonen aufgefordert, ihren Gasverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren, damit das Land unter den besten Bedingungen in die Wintersaison starten kann.

Die Gaspipeline Nord Stream 1 zwischen Russland und Deutschland ist seit dieser Woche nur noch zu etwa 40 % ausgelastet, wobei Gazprom technische Schwierigkeiten anführt, während Berlin Moskau beschuldigt, das Gas als Waffe einzusetzen, um Druck auf Europa auszuüben.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, warnte am Freitag, dass Deutschland selbst mit voll gefüllten Reserven nur noch zweieinhalb Monate Gas vor sich habe, wenn Russland beschließe, seine Lieferungen komplett einzustellen.

(Bericht von Christoph Steitz, französische Fassung Tangi Salaün)