Deutschland hat die erste Hitzewelle des Jahres hinter sich und die nächste lässt nicht lange auf sich warten. Die Bundesregierung entwirft nun in aller Eile ein System, um Menschen vor dem Zusammenbruch und dem möglichen Tod zu schützen – in der Annahme, dass extreme Hitze Europa für immer heimsuchen wird. Die Bundesregierung implementiert ein von Frankreich inspiriertes Frühwarnsystem.
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In den letzten Jahren ist die Zahl der eindeutig hitzebedingten Todesfälle stetig gestiegen. Allein im vergangenen Jahr starben in Deutschland bis zu viereinhalbtausend Menschen daran. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums ist klar, dass sich Deutschland auf den Klimawandel einstellen muss, da die Region in Zukunft möglicherweise noch stärker von Hitzewellen heimgesucht wird.
Aus diesem Grund hat die Bundesregierung bereits die Regeln für die Trinkwasserversorgung angepasst. Dadurch kann beispielsweise bei extremer Hitze die Bewässerung des Gartens verboten werden. Außerdem sollten Städte mehr Bäume und Grünflächen pflanzen, da diese die Straßen um mehrere Grad Celsius abkühlen können.
Gleichzeitig will die Regierung nach der ersten Hitzewelle dieses Jahres noch in diesem Sommer zentral ein Frühwarnsystem einführen, dessen Aufgabe es ist, die schwächsten Bevölkerungsgruppen vor der Hitze zu schützen. Zu ihnen zählte das Gesundheitsministerium ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Obdachlose.
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Das neue System soll diese Bürger rechtzeitig über die bevorstehende Hitze informieren und so Unfälle verhindern. Die Menschen erhalten Informationen nicht nur aus Radio und Fernsehen, sondern auch per SMS.
In Frankreich gibt es das Frühwarnsystem schon seit zwanzig Jahren, in Deutschland kommt es laut Kritikern zu spät, da Berlin bislang die Kompetenzen den Landesregierungen überließ, die diese jedoch lange Zeit ignorierten.
Am Montag wurde ein Portal für Kommunalbehörden gestartet, auf dem die Regierung sie berät, was zu tun ist, beispielsweise um Karten von Orten zusammenzustellen, an denen sich die Menschen bei Bedarf abkühlen können.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßt die Maßnahmen, sagt aber, sie kämen zu spät und müssten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, so dass am Ende die meiste Arbeit wieder auf die Kommunen fallen werde, die sich schon seit einiger Zeit damit beschäftigen müssten lange Zeit.
Bayern bittet den Bund, ihnen zumindest Geld für den Bau von Trinkbrunnen und Schutzhütten vor der Hitze zukommen zu lassen.
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