Deutschland: Die Besitzer des Fleischwerks in Birkenfeld haben kein schlechtes Gewissen wegen der Coronavirus-Welle unter den Mitarbeitern

Der erste Fall einer Coronavirus-Infektion trat am 7. April im Rindfleischverarbeitungsbetrieb Müller Fleisch im baden-württembergischen Birkenfeld bei Pforzheim auf. Zweihundert der 270 Arbeiter, die Krankheitssymptome zeigten, waren Rumänen.

Es handele sich nicht um Saisonarbeiter, sondern um Menschen, die auf der Grundlage von Verträgen für bestimmte Arbeiten in Unternehmen beschäftigt seien, die Müller Fleisch unterstellt seien, teilte das deutsche Außenministerium mit.

Alle infizierten Personen wurden unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben des Sprechers des Unternehmens mit 1.100 Mitarbeitern läuft der Betrieb derzeit etwas langsamer, auch wenn die Nachfrage nach Rindfleisch aufgrund der bevorstehenden Grillsaison voraussichtlich Anfang Mai steigen wird.

Die Eigentümer des Unternehmens, die Brüder Martin und Stefan Müller, die an der Pressekonferenz teilnahmen, gaben zu, dass es sich um die schwerste Krise in der 50-jährigen Geschichte des Unternehmens handele. Sie stellten jedoch sicher, dass die Mitarbeiter in ihrer Muttersprache über die geltenden Regeln informiert wurden Schutz gegen das Coronavirus und dass es nach deutschem Recht und Gepflogenheiten für einen Arbeitgeber „unvorstellbar“ sei, in den Privat- und häuslichen Bereich der Arbeitnehmer einzugreifen.

Die Eigentümer des Unternehmens argumentierten, dass entgegen den kursierenden Gerüchten keiner der ausländischen Mitarbeiter in Gefahr sei, seinen Lebensunterhalt zu verlieren. Alle seien kranken- und sozialversichert und die meisten würden „deutlich über dem Mindestlohn“ bezahlt. Angestellt bei Verträge Für diese Arbeiten wurden seit Beginn der Quarantäne Lebensmittelpakete geliefert.

Die Chefs von Mueller Fleisch erklärten, ihr Unternehmen habe eine moralische, aber keine rechtliche Verpflichtung, einen Teil der Kosten für den Betrieb von drei Quarantänezentren, in denen seine Mitarbeiter untergebracht seien, zu übernehmen. Über die konkrete Höhe ihrer Förderung wollten sie nicht sprechen und gaben an, dass man sich in Verhandlungen befinde. Sie bestätigten außerdem, dass diese Woche 50 neue Mitarbeiter vor Ort eingetroffen seien, die das Werkspersonal für die Grillsaison ab Mai verstärken sollen. (BREI)

Karla Bergmann

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