Deutschland beschließt, die Präsenz von Frauen im Management großer Unternehmen vorzuschreiben | Deutschland | DW

Dem von den Abgeordneten noch nicht abgesegneten Text zufolge soll mindestens eine Frau in den Vorständen deutscher Unternehmen mit mehr als drei Verwaltungsräten sitzen. Auch in den Verwaltungsräten von Gesellschaften, an denen der Staat beteiligt ist, und in öffentlichen Einrichtungen wird die Ernennung von Frauen obligatorisch sein.

Die vom Bundeskabinett beschlossene Frauenquote für die Vorstände großer Unternehmen ist aus Sicht der beiden zuständigen Ministerinnen, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Justizministerin Christine Lambrecht, ein Meilenstein die Präsenz von mehr Frauen in Führungspositionen zu ermöglichen.

„Es war nicht einfach, in der Koalition eine Einigung zu erzielen. Wir haben es nach vielen Diskussionen, nach viel Mühe geschafft. Darauf bin ich stolz“, sagte Familienministerin Franziska Giffey von der SPD am Mittwoch (6.01.). 2021), nach dem Kabinettsbeschluss.

Die Frauenquote in Deutschland muss vom Parlament genehmigt werden.

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) sprach von „einem guten Tag für alle hochqualifizierten Frauen in Deutschland“. „Zukünftig zählt bei der Besetzung von Vorstandspositionen die Qualifikation und nicht das Geschlecht.“ Auch für junge Frauen ist die Frauenquote ein wichtiges Signal: „Wer gut qualifiziert, gut vorbereitet ist, hat die Chance, die er verdient“, sagte Lambrecht.

Das Kabinett hat am Mittwoch einem Gesetzentwurf zugestimmt, wonach die Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern in börsennotierten und von Joint Ventures geführten Unternehmen mindestens eine gleichberechtigte Frau haben müssen.

Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes gelten noch strengere Regeln: In den zweiköpfigen Verwaltungsräten soll mindestens eine Frau sitzen.

Darüber hinaus müssen Unternehmen künftig konkrete Gründe nennen, wenn sie planen, keine Frauen in den Vorstand, die beiden obersten Führungsebenen darunter und in den Aufsichtsrat einzustellen.

Schwerer werden die Strafen bei Verletzung der Meldepflicht. Nach dem Kabinettsbeschluss müsse der Gesetzentwurf noch vom Parlament verabschiedet werden, und das Verfahren werde voraussichtlich in dieser Legislaturperiode abgeschlossen, sagte Giffey.

CP (afp, dpad)

Aldrich Sachs

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