BERLIN (dpa) – Eine Explosion in einem Gewerbegebiet der Chemieindustrie hat am Dienstag die deutsche Stadt Leverkusen erschüttert und eine große schwarze Wolke verursacht, bei der mindestens zwei Menschen getötet, 31 verletzt und fünf vermisst wurden.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe stufte die Explosion als „extreme Bedrohung“ ein und forderte die Bevölkerung auf, drinnen zu bleiben, Lüftungsanlagen auszuschalten sowie Türen und Fenster zu schließen, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Die Kölner Feuerwehr twitterte jedoch später, dass Luftverschmutzungsmessungen „keine Anomalie zeigen“. Feuerwehrleute sagten, der Rauch habe an Höhe verloren, aber sie würden die Luft weiterhin auf Giftstoffe untersuchen.
Die Explosion im Chempark in Leverkusen, etwa 20 Kilometer nördlich von Köln am Rhein gelegen, ereignete sich nach Angaben der Leverkusener Landesregierung in Lösungsmitteltanks. Vier Personen wurden schwer und zwölf leicht verletzt.
Currenta, das Unternehmen, das den Industriepark verwaltet, sagte, die Explosion habe sich um 9.40 Uhr in den Lagertanks seines Entsorgungszentrums ereignet und dann einen Brand ausgelöst.
„Sirenen wurden aktiviert, um Anwohner zu warnen, und es wurden Warnmeldungen ausgegeben“, sagte Currenta in der Erklärung.
Die Polizei in der nahegelegenen Stadt Köln teilte mit, dass viele Krankenwagen und Polizisten sowie Hubschrauber zum Tatort entsandt wurden. Sie forderten Nachbarn auf, drinnen zu bleiben und warnten Menschen außerhalb von Leverkusen, die Region zu meiden.
Sie schnitten auch mehrere wichtige Autobahnen in der Umgebung ab.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, die Explosion habe sich im Stadtteil Bürrig ereignet, bei einer Müllverbrennungsanlage im Gewerbegebiet.
Rauch trieb nach Nordwesten in Richtung der Städte Burscheid und Leichlingen, stellte die Zeitung fest. Feuerwehrleute aus der Region seien gerufen worden, um das Feuer zu löschen, fügte er hinzu.
Leverkusen ist Sitz von Bayer, einem der größten Chemieunternehmen Deutschlands. Sie hat etwa 163.000 Einwohner und grenzt an Köln, die viertgrößte Stadt Deutschlands mit einer Million Einwohnern. Viele Einwohner der Stadt arbeiten bei Bayer, einem der größten Arbeitgeber der Region.
Das Chemiewerksgelände, auf dem sich die Explosion ereignete, liegt ganz in der Nähe des Rheinufers.
Currenta verfügt über drei Standorte in der Region. In seinen Parks in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind mehr als 70 Unternehmen tätig.
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