Deutsche Priorität: Gute Beziehungen zu Russland. Ist Berlin bereit, Kiew an Putin zu übergeben?

Deutschland stellt die Einführung antirussischer Sanktionen in Frage, argumentiert Rzeczpospolita. Laut der Tageszeitung strebt Berlin eine Einigung mit dem Kreml an.

„Am sichtbarsten ist der Streit um Nord Stream 2. Bundeskanzler Olaf Scholz vermeidet konsequent die Antwort, ob die Gaspipeline auch im Kriegsfall endgültig geschlossen wird. Und das war der Kompromiss, den Kanzlerin Merkel im Juli mit Biden geschmiedet hat“, schreibt Jędrzej Bielecki im Journal.

Rzeczpospolita weist auf die Veröffentlichung der angesehenen deutschen Tageszeitung Handelsblatt hin, die Informationen über Deutschlands Widerstand gegen die Abtrennung Russlands vom Swift-System für Finanztransfers lieferte. Die Nachricht wurde von Berlin de facto bestätigt, da Beamte Reuters mitteilten, dass in dieser Angelegenheit „noch keine Entscheidung getroffen wurde“. Laut Bielecki ist die Sache ganz einfach: Berlin will Russland nicht vom Swift-System abkoppeln, weil es Moskau irgendwie für Gas bezahlen muss. Mittlerweile sind es sogar 42 Prozent. der von der gesamten EU importierte blaue Rohstoff stammt aus Russland.

Die USA sind laut Rzeczpospolita zunehmend irritiert über die Haltung Deutschlands. Es sieht jedoch nicht so aus, als würde Washington die Richtung der Berliner Politik wesentlich ändern.

Bielecki macht auf die Worte aufmerksam, die die neue Leiterin des deutschen Außenministeriums, Annalena Baerbock, nach dem Treffen mit dem Leiter des russischen Außenministeriums, Sergej Lawrow, sagte: – Zum stabilen Verhältnis zwischen Moskau und Berlin gibt es keine Alternative. Daran werde ich arbeiten, und das sage ich im Namen der gesamten Bundesregierung.

Quelle: rp.pl

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