BERLIN (Reuters) – Die deutsche Kartellbehörde plant, Facebook Inc. anzuweisen, die Datenerfassung über einige seiner Nutzer einzustellen, wie eine Zeitung am Sonntag berichtete.
Das Bundeskartellamt, das seit 2015 gegen Facebook ermittelt, stellte bereits fest, dass der Social-Media-Riese seine Marktdominanz missbraucht habe, um Daten über Menschen ohne deren Wissen oder Einwilligung zu sammeln.
Die „Bild am Sonntag“-Zeitung berichtete, die Behörde werde dem US-Konzern ihre Entscheidung über die erforderlichen Maßnahmen in den kommenden Wochen vorlegen.
Eine Facebook-Sprecherin erklärte, das Unternehmen stehe den Erkenntnissen der Aufsichtsbehörde ablehnend gegenüber und werde seine Position weiterhin verteidigen.
Die Ermittlungen werden aufmerksam beobachtet, da es Befürchtungen über Datenlecks bei zig Millionen Facebook-Nutzern gibt und ausländische Mächte soziale Medien nutzen, um die US-Wahl zu beeinflussen.
Die deutsche Aufsichtsbehörde kritisiert insbesondere, wie Facebook personenbezogene Daten aus Apps von Drittanbietern sammelt – darunter die Dienste WhatsApp und Instagram sowie Spiele und Websites – und wie das Unternehmen Personen verfolgt, die keine Mitglieder der Plattform sind.
Die Zeitung sagte, es sei noch nicht klar, wie streng Facebook der deutschen Anordnung Folge leisten müsse. Wahrscheinlich werde die Behörde eher eine Frist setzen als auf sofortiges Handeln zu bestehen.
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