Im ganzen Land werden Kontrollen bei Verkäufern von Silvesterpyrotechnik durchgeführt. Unter Aufsicht der Polizei beschlagnahmt die Tschechische Handelsinspektion ungeeignete Waren. Allein am Montag registrierten sie 62 Verstöße in zehn Geschäften. Auch deutsche Behörden machen auf gefährliche Feuerwerkskörper aus Tschechien aufmerksam und warnen vor schweren Verletzungen.
Prag – Heute stellte die Prager Polizei bei Kontrollen von Feuerwerksverkäufern eine Reihe von Unregelmäßigkeiten in den Geschäften fest. Den Verkäufern fehlten Feuerlöscher und einige Waren waren nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet. Insgesamt registrierte die Polizei 62 Delikte in zehn Geschäften, beschlagnahmte verdächtige Produkte die tschechische Handelsinspektion (COI). Innenminister Milan Chovanec (ČSSD) teilte Journalisten mit, dass im ganzen Land seit mehreren Wochen Kontrollen stattfänden.
Neben Polizei und ČOI kontrollierten auch Zollbeamte und Feuerwehrleute die Geschäfte. In mehreren Geschäften fanden sie Pyrotechnik ohne den erforderlichen Zertifizierungscode. Die Produkte waren offensichtlich nicht ordnungsgemäß verpackt, beispielsweise mit einer Art Sprengkugeln, die Pyrotechnik konnte sofort nach dem Öffnen der Pappschachtel entfernt werden. Verstöße gegen Vorschriften werden im Verwaltungsverfahren geahndet.
„Die meisten Mängel stellten Feuerwehrleute beim Brandschutz von Gebäuden fest. Einige Feuerlöscher fehlten komplett, andere waren einfach nicht ordnungsgemäß überprüft. In manchen Geschäften suchte man vergeblich nach einem Fluchtwegplan, in anderen schon.“ „Durch die eingelagerten Waren können wir diese Fluchtausgänge überhaupt nicht erreichen“, erklärte der Sprecher der Prager Polizei, Tomáš Hulan.
Zu den Hauptfunden gehörten nach Angaben des Sprechers vierzig Stücke der sogenannten Baron-Bälle. „Auf der Verpackung fehlten die vorgeschriebene Kennzeichnung der Gefahrenklasse, Gebrauchsanweisungen in tschechischer Sprache usw. Da dieses Produkt unter bestimmten Umständen als gesundheits- und lebensgefährlich angesehen werden kann, hat die zuständige Behörde ein sofortiges Verkaufsverbot ausgesprochen dieses Sortiment in der betreffenden Filiale“, fügte der Sprecher hinzu. Laut Hulan laufen die Kontrollen beim Verkauf von Pyrotechnik weiter.
Deutsche Behörden warnten kürzlich vor Pyrotechnik aus Tschechien. Die Warnung des Bundesamtes für Materialprüfung (BAM) betraf auch Waren aus Polen. Nach Deutschland importierte Böller und Raketen sollen große Mengen Schwarzpulver enthalten und beim Abfeuern besteht die Gefahr schwerer Verletzungen.
In Sachsen, das an Tschechien und Polen grenzt, beschlagnahmte die Polizei im Herbst über 41.000 pyrotechnische Produkte, die nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. In Brandenburg und Berlin entdeckte die Polizei im vergangenen Jahr über 100.000 solcher Produkte.
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