Die Behörden in Polen und Deutschland versuchen, die Ursachen für eine riesige Welle toter Fische zu finden, die in der Oder gefunden wurden, die durch beide Länder fließt.
Seit letztem Monat wurden entlang der Hunderte von Meilen des Flusses Tausende toter Fische angeschwemmt.
Man geht davon aus, dass das Wasser durch eine giftige Substanz verunreinigt wurde, doch trotz Tests ist die genaue chemische Substanz noch immer unbekannt.
Die deutsche Regierung rief die Bevölkerung dazu auf, den Fluss zu meiden und warnte vor einer möglichen Umweltkatastrophe.
Aktivisten warfen den Behörden beider Länder jedoch vor, nicht zusammenzuarbeiten und nicht schneller auf die Katastrophe zu reagieren, um die Bevölkerung zu schützen.
Am vergangenen Freitag entließ Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zwei Umweltbeamte wegen ihres Umgangs mit dem Vorfall.
Morawiecki erklärte, dass man das Problem zunächst nur als „lokal“ betrachtet habe, sich aber bald als „sehr groß“ herausgestellt habe.
Der Premierminister fügte hinzu, dass es „Jahre“ dauern könne, bis sich der Fluss erholt.
Morawiecki meinte, man habe „riesige Mengen Chemiemüll“ in die Wasserstraße gekippt, ohne die Risiken für die Tierwelt zu berücksichtigen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke forderte ihrerseits eine umfassende Untersuchung des Vorfalls und sagte, die Behörden arbeiteten „mit Hochdruck“ an der Ermittlung der Ursache.
Heimat für Dutzende Arten
Polnische Fischer begannen am 28. Juli, die Probleme zu melden und seitdem wurden Tonnen toter Fische aus dem Fluss entfernt.
Die Oder gilt als sauberer Fluss und ist Heimat von 40 Arten heimischer Fische, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
Ein Beamter des Landes Brandenburg erklärte jedoch, Testergebnisse hätten einen erhöhten Sauerstoffgehalt im Wasser gezeigt, was auf die Anwesenheit eines Fremdstoffs hindeute.
Auch Biber, Vögel und Enten seien betroffen, sagte Katarzyna Kojzar, Journalistin der polnischen Investigativ-Website OKO.press.
Die Möglichkeit einer Quecksilberverseuchung der Oder sei besorgniserregend, sagte Kojzar gegenüber der BBC.
Sie wies jedoch darauf hin, dass es bislang weder eine Bestätigung für die Substanz noch für ihren Ursprung gebe, noch ob sie irgendeine Wirkung auf den Menschen habe.
„Wir wissen, dass es ernst ist, aber wir wissen nicht, was es ist“, sagte Kojzar.
Bei Baggerarbeiten im Fluss sei möglicherweise Quecksilber freigesetzt worden, sagte ein Fischereiforscher gegenüber der Deutschen Welle.
Doch der historisch niedrige Wasserstand der Oder in Kombination mit einer Hitzewelle habe bereits angedeutet, dass die Fische in Schwierigkeiten seien, sagte Christian Wolter vom Leibniz-Institut.
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