Mautgebühren für Pkw-Fahrer werden voraussichtlich nur auf Autobahnen und Hauptstraßen erhoben. Die Bayerische Christlich-Soziale Union besteht nicht mehr darauf, die unteren Schichten zu bestrafen.
Berlin – Geplante Gebühren Deutsch Straßen für Personenkraftwagen werden wahrscheinlich Autobahnen und Straßen erster Klasse umfassen, nicht Straßen niedrigerer Klasse. Die Bayerische Christlich-Soziale Union (CSU), die auf Zahlungen für alle deutschen Straßen drängt, hat dem Druck ihrer Koalitionspartner teilweise nachgegeben, berichtete der Server der Süddeutschen Zeitung.
Insbesondere Vertreter der Christlich Demokratischen Union (CDU) von Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerten ihre Besorgnis darüber, dass der ursprüngliche Plan, alle Straßen gebührenpflichtig zu machen, die Entwicklung der Grenzgebiete gefährden würde. Das Verkehrsministerium hat noch keine Änderung des ursprünglichen Vorschlags genehmigt.
Die Bundesstraßen ergänzen das Autobahnnetz und verbinden die einzelnen Regionen des Landes miteinander. Sie sind mit gelben Schildern gekennzeichnet und können in beide Richtungen zwei-, vier- oder sogar sechsspurig sein. Teilweise sind die Fahrtrichtungen durch einen Mittelstreifen getrennt.
Für tschechische Autofahrer stellen erstklassige deutsche Straßen neben den tschechischen Autobahnen D5 und D8 die Hauptverbindung nach Deutschland dar. Hierzu zählen beispielsweise der Abschnitt zwischen Hrádek nad Nisou und Dresden, die durch das Elbtal führende Straße von Hřensko nach Dresden oder die Straße von Cínovce nach Dresden. In Bayern führen erstklassige Straßen beispielsweise vom Grenzübergang Folmava nach Regensburg oder vom Grenzübergang Strážný nach Passau.
CSU: Lasst uns dieses Sommertheater beenden
Anfang Juli legte Verkehrsminister Alexander Dobrindt von der CSU einen Vorschlag für eine Maut auf allen deutschen Straßen vor. Doch gegen seinen Plan regte sich Widerstand. Die Bürgermeister der Gemeinden im Grenzgebiet befürchteten, dass eine solche Maut Ausländer von einer Reise nach Deutschland abschrecken und grenzüberschreitende geschäftliche und zwischenmenschliche Beziehungen stören würde.
Die Landesverbände der CDU in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen befürchteten, dass das Interesse der Franzosen, Belgier und Niederländer am Einkaufen in Deutschland nach der Einführung der Maut nachlassen würde. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich erklärte sogar, bei einer Einführung der Maut in dieser Form dürfe die Polizei Ausländer, die im Umkreis von 30 Kilometern um die Grenze unterwegs seien, nicht auf einen Straßenstempel kontrollieren.
Die CSU hat nun den Koalitionspartnern nachgegeben und laut Vereinbarung zwischen den Parteien soll die Maut nicht für Straßen der unteren Klasse gelten. „Wir müssen Schluss machen mit diesem Sommertheater und unseren Differenzen und uns auf harte parlamentarische Arbeit konzentrieren“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der Süddeutschen Zeitung zu der Einigung.
Das Bundesverkehrsministerium hat die Änderung des ursprünglichen Vorschlags noch nicht bestätigt. Laut deutschen Kommentatoren muss er dem von der Süddeutschen Zeitung berichteten Plan jedoch wohl zustimmen. Andernfalls würde Minister Dobrindt wahrscheinlich nicht genügend Unterstützung von den Abgeordneten erhalten, um seinem eigenen Vorschlag im Parlament zuzustimmen.
Alternative für den Finanzminister
Es ist noch nicht klar, welche Auswirkungen die aktuelle Vereinbarung auf den vorgeschlagenen Mautpreis haben wird. Im ursprünglichen Vorschlag ging Dobrindt davon aus, dass der Preis für Autobahnmarken je nach Alter des Fahrzeugs und je nach Hubraum variieren würde. Der durchschnittliche Preis einer Briefmarke sollte 90 Euro pro Jahr (rund 2.500 Kronen) betragen, es sollten auch Dreiwochenbriefmarken im Wert von 10 Euro (275 Kronen) verkauft werden. Der Minister rechnet damit, dass die Maut ab 2016 gezahlt wird.
Laut Dobrindt sollte der Preis der Briefmarke auch dazu dienen, deutsche Autofahrer für die Senkung der Kfz-Besitzsteuer zu entschädigen. In der Praxis würde die Maut auf deutschen Straßen nur ausländische Autofahrer treffen. Einige Rechtsexperten sind jedoch der Ansicht, dass ein solches Verfahren gegen das EU-Recht verstößt, das Diskriminierung aufgrund der Nationalität verbietet.
Das Magazin „Spiegel“ berichtete letzte Woche außerdem, dass der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble an einem Alternativplan zur Einführung einer Pkw-Maut auf deutschen Straßen arbeite. Diese Alternativmöglichkeit soll alle Nutzer deutscher Straßen belasten und nicht nur ausländische Autofahrer.
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