Angriff auf deutsche Universität mit einem Toten und drei Verletzten – DW – 24.01.2022

Ein Schütze hat am Montag (24.01.) eine Person getötet und drei Personen verletzt. Dreharbeiten in der Aula der Universität Heidelberg im Südwesten Deutschlands.

Eine angeschossene Studentin überlebte ihre Verletzungen nicht und starb im Krankenhaus.

Die örtliche Polizei bestätigte, dass der Angreifer, ein 18-jähriger Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit, ebenfalls während des Angriffs starb. Nach Angaben der Behörden beging er Selbstmord, noch bevor die Polizei eintraf. In seinem Rucksack wurden mehr als hundert Schuss Munition gefunden.

Laut Polizei war der Angreifer nicht vorbestraft. Zum Zeitpunkt des Angriffs trug er zwei Langwaffen.

Die Behörden schlossen die Beteiligung von mehr als einem Angreifer aus.

Zuvor hatte die Polizei per Twitter dazu aufgerufen, das Gebiet Neuenheimer Feld, wo sich die Universität befindet, zu meiden.

Der Angriff ereignete sich gegen 13 Uhr Ortszeit (9 Uhr in Brasília) und löste einen Großeinsatz der Polizei aus.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA war der Angreifer Student und handelte weder politisch noch religiös motiviert.

Zuvor hatte die Polizei erklärt, dass ihr „keine Briefe bekannt seien, in denen die Verantwortung für den Angriff übernommen wird“, und die Öffentlichkeit aufgefordert, Spekulationen zu vermeiden.

Am Abend erklärte die örtliche Polizei auf einer Pressekonferenz, der Angreifer sei nicht befugt, Waffen zu besitzen. Die Polizei vermutet, dass er die Waffen im Ausland gekauft hat.

Nach dem Anschlag sprach Bundeskanzler Olaf Scholz sein Beileid aus.

„Es bricht mir das Herz, diese Nachricht zu hören“, sagte Scholz auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und natürlich den Studierenden der Universität Heidelberg.“

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, wo Heidelberg liegt, sagte, er sei „tief besorgt“. „Meine Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen – wir sind bei ihnen“, sagte Kretschmann am Montag in Stuttgart.

„Unsere Polizei ermittelt zügig und setzt alles daran, die Hintergründe der Tat schnell aufzuklären“, erklärte Kretschmann.

Heidelberg ist eine bekannte Universitätsstadt in Baden-Württemberg mit rund 160.000 Einwohnern. Die 1386 gegründete Universität ist die älteste in Deutschland.

Der Campus Neuenheimer Feld beherbergt die Fachbereiche Naturwissenschaften, einen Teil des Universitätsklinikums und einen botanischen Garten.

Schießereien an Bildungseinrichtungen sind in Deutschland, einem der Länder mit einem der strengsten Waffengesetze in Europa, relativ selten.

2009 tötete ein ehemaliger Schüler bei einem Anschlag auf eine Schule im ebenfalls baden-württembergischen Winnenden neun Schüler, drei Lehrer und drei Passanten und tötete sich anschließend selbst.

2002 erschoss ein 19-jähriger ehemaliger Schüler offenbar als Reaktion auf seinen Rauswurf 16 Menschen, darunter 12 Lehrer und zwei Schüler einer Erfurter Schule. Er hat sich danach auch umgebracht.

lf/jps (DPA, AFP, ots)

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