„Weitere Verschärfungen sind erforderlich.“ Deutschland hat die Quarantäne verlängert und schränkt die Bewegungsfreiheit bei Ausbrüchen ein iROZHLAS

Die derzeitige Quarantäne in Deutschland wird mindestens bis zum 31. Januar verlängert und die Maßnahmen verschärft. Eine neue bundesweite Regel für Coronavirus-Ausbrüche beschränke die Personenfreizügigkeit auf eine maximale Entfernung von 15 Kilometern von der Heimat, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen mit den Bundesministerpräsidenten am Dienstag.




Berlin
(Aktualisiert: 20:41 Uhr 5. 1. 2021)

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Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Gesprächen mit den Ministerpräsidenten der Länder Foto: Michel Kappeler | Quelle: Reuters

Die Lage sei laut Merkel so ernst, dass nicht nur die Beschränkungen gelockert, sondern im Gegenteil weiter verschärft werden müssten. Beschränkungen der Freizügigkeit werden zur wichtigsten neuen Maßnahme. Diese wurde im Dezember in Sachsen eingeführt, wo sich das Coronavirus am schnellsten ausbreitet.

In Kreisen und Städten, in denen die Zahl der Neuinfektionen in sieben Tagen 200 pro 100.000 Einwohner übersteigt, wird die Bewegungsfreiheit auf eine maximale Entfernung von 15 Kilometern vom Wohnort beschränkt, es sei denn, die Menschen haben einen triftigen Grund, länger zu reisen. Shopping, Sport oder Tourismus werden nicht als solche anerkannt.

Laut Regierungsdokumenten überschreiten mittlerweile über 70 der 410 Kreise und Städte in Deutschland innerhalb von sieben Tagen die Grenze von 200 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner.


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Zu den Ausbrüchen zählen mittlerweile mehrere Landkreise in Thüringen, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Brandenburg. In Bayern beispielsweise gelten mehrere an Tschechien angrenzende Landkreise als Ausbrüche, darunter die Landkreise Regen und Freyung-Grafenau.

Auf die Frage von Reportern, wie die Zurückhaltung zu berechnen sei, antwortete Merkel, die Maßnahme betreffe den Wohnort. In Großstädten wie Berlin werde die genaue Entfernung aus praktischen Gründen nicht berechnet.

„Die Residenz ist einfach Berlin. Wir werden keine Grenzen innerhalb der Stadt setzen“, sagte sie. Sie fügte hinzu, dass der Zweck der Maßnahme darin bestehe, öffentliche Kontakte so weit wie möglich einzuschränken.

Reisen aus Tschechien

Eine weitere neue Maßnahme ist die Verschärfung der Routen nach Deutschland aus Risikogebieten, darunter auch Tschechien. Ab dem 11. Januar ist bei der Ankunft ein Coronavirus-Test erforderlich, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die Menschen können den Test in Deutschland sofort nach ihrer Ankunft durchführen lassen.

Aber auch ein negativer Test bedeutet nicht, dass man Quarantäne vermeiden kann. Er wird weiterhin obligatorisch sein, kann aber nach fünf Tagen mit einem weiteren negativen Test beendet werden. Ohne anschließenden zweiten Test dauert die Quarantäne zehn Tage.

Auch Deutschland schränkt private Treffen ein. Jetzt können sich fünf Kinder aus zwei Haushalten ohne Kinder treffen, und nur noch eine Person aus einem anderen Haushalt darf sie besuchen.

Restaurants und Geschäfte, die nicht den täglichen Bedarf verkaufen, bleiben geschlossen. Diese Geschäfte sind zusammen mit Restaurants seit dem 16. Dezember geschlossen, als Deutschland die im November eingeführte Quarantäne verschärfte. Ausschankfenster bleiben erlaubt.


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Erst Ende Januar kehren Schüler in die Schulen zurück, Kindergärten bleiben geschlossen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte nach Gesprächen mit Merkel, Sachsen streiche die Februar-Winterferien, werde aber im Gegenzug die Osterferien verlängern.

„Die vor uns liegenden Monate Januar, Februar und März werden von allen noch viel Geduld und Disziplin abverlangen“, sagten Merkel und die Ministerpräsidenten des Landes in einer gemeinsamen Erklärung. In dem Dokument heißt es, dass sich die Ausbreitung der Infektion nur dann signifikant ändern wird, wenn ein erheblicher Teil der jüngeren Bevölkerung geimpft ist.

Die Kanzlerin bekräftigte auch, dass das Ziel der Regierung darin bestehe, innerhalb von sieben Tagen weniger als 50 neue Fälle pro 100.000 Einwohner zu melden; Jetzt meldet Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in sieben Tagen durchschnittlich fast 135 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner.

„Dieses Ziel bleibt, damit wir die Ausbreitungskette unterbrechen können“, fügte Merkel hinzu. Experten halten die Grenze von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen für einen Wendepunkt, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Laut RKI haben etwa zwei Dutzend deutsche Kreise einen solchen Wert.

Die Ministerpräsidenten der Länder und Merkel werden am 25. Januar über die weitere Ausgestaltung der Quarantäne entscheiden. Allerdings steht nach Einschätzung von Analysten bereits fest, dass zumindest ein Teil der Quarantänemaßnahmen auch nach dem 1. Februar weiter gelten wird.

CTK

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